Rosenheimer Simon Aicher leitete das Eishockey-Endspiel
"Ein einzigartiges Erlebnis"
Die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele fanden vor Kurzem in Innsbruck, Seefeld und Kühtai statt (wir berichteten). In 63 Medaillenbewerben ging es für 1059 Athleten und Athletinnen im Alter von 15 bis 18 Jahren aus 67 Nationen um Gold, Silber und Bronze. Damit die Wettkämpfe auch reibungslos ablaufen, braucht es natürlich auch Schiedsrichter, wie zum Beispiel beim Eishockeyturnier. Und einer der Hauptschiedsrichter war der Rosenheimer Simon Aicher, der mittlerweile in der 2. Eishockey-Bundesliga ebenfalls als Hauptschiedsrichter Spiele leitet.
Aicher, der sich bei einem Sommer-Camp in Finnland für die Jugendspiele empfahl, durfte gleich das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Österreich und dem späteren Olympiasieger Finnland leiten. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in den weiteren Vorrundenspielen zwischen Kanada und den USA sowie den USA und Russland wurde der 26-jährige Physiotherapeut, der sich vor Kurzem in Aising selbstständig machte, auch für ein Halbfinalspiel und für das Endspiel nominiert. "Die ganze Veranstaltung war ein einzigartiges Erlebnis, und dass ich dann auch noch das Finale zwischen Russland und Finnland leiten durfte war das absolute Highlight", war Aicher von den Olympischen Jugendspielen begeistert. Aicher, der auch schon das Halbfinale zwischen Kanada und Finnland pfiff, entpuppte sich als Glücksbringer für die Finnen, denn die entschieden das Endspiel wie auch schon das Halbfinale jeweils knapp mit 2:1 für sich. Aicher, der das Trainee-Programm (hier werden Nachwuchskräfte systematisch für höhere Aufgaben aufgebaut und vorbereitet) von Gerhard Müller absolvierte, zum Spiel: "Die beiden Mannschaften spielten auf absolutem Zweitliga-Niveau und ich glaube, dass zum Beispiel Rosenheim gegen Finnland nicht gewinnen würde. Spieler dieser beiden Mannschaft wird man in naher Zukunft sicher in der NHL sehen." Aicher kam bei diesem internationalen Topturnier zugute, dass DEB-Schiedsrichter-Obmann Gerhard Lichtnecker aus Rosenheim, der auch verantwortlich für die Schiedsrichter- Aus- und Weiterbildung ist, seine Schiris sehr nah am IIHF (International Ice Hockey Federation)-Standard ausbildet
Insgesamt waren für die Eishockeyturniere der Frauen und Männer acht Hauptschiedsrichter und zehn Linienrichter aus 14 Ländern nominiert worden. Neben den Spielen mussten die Schiedsrichter Eistests absolvieren, es standen jeden Tag Meetings auf dem Programm und selbstverständlich wurden alle anderen Spiele beobachtet.
Neben Aicher, dem Sohn des Zweiten Rosenheimer Eishockey-Vorstands Karl Aicher, war mit Benjamin Hoppe auch noch ein zweiter Deutscher nominiert, der als Linesman eingesetzt wurde. bz