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„Das war genial“: Trainer Andreas Birnbacher freut sich über Medaillenflut bei Junioren-WM

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Von: Siegi Huber

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Andreas Birnbacher hat seinen Anteil an den vielen Medaillen für den Biathlon-Nachwuchs.
Andreas Birnbacher hat seinen Anteil an den vielen Medaillen für den Biathlon-Nachwuchs. © Ernst Wukits

Die Biathlon-WM der Nachwuchs-Athleten ist beendet und für die deutschen Teilnehmer hätte es kaum besser laufen können. 15 Medaillen standen letztlich zu Buche, einige davon waren auch den Athleten des Stützpunktes Ruhpolding zu verdanken.

Ruhpolding – Es mutet wie ein historisches Ergebnis an: Neun Gold- und sechs Silber-Medaillen haben die deutschen Nachwuchsbiathleten bei der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft in Kasachstan erobert. Unter den fleißigen Medaillensammlern waren auch die Sportler vom Stützpunkt Ruhpolding beteiligt. „Erhofft haben wir uns einiges, dass es so einzigartig gelaufen ist, das war genial“, freute sich der verantwortliche Nachwuchstrainer der Mädchen, Andi Birnbacher.

Als eifrigste Titelhamsterin erwies sich Selina Grotian vom SC Mittenwald, mittlerweile als größtes Nachwuchstalent im deutschen Biathlon bezeichnet. Vier Goldmedaillen stehen auf ihrer Habenseite. „Die Erwartungen an mich waren nach den Ergebnissen im Vorfeld natürlich hoch. Ich gebe in jedem Rennen mein Bestes und sehe jeden Wettkampf positiv für meine Entwicklung“, so die bald 19-Jährige. Für Birnbacher steht Grotian vor einer guten Entwicklung. Sie trainiert bei Bernhard Kröll im „Zoll-Skiteam“ in Mittenwald, bei Lehrgängen ist sie unter Birnbachers Fittichen „Sie ist läuferisch sehr stark und hat eine tolle Kondition. Beim Schießen besteht noch Luft nach oben“, beschreibt es Birnbacher.

Fünf Medaillen bei fünf Starts

Für ein herausragendes Ergebnis hat Julia Kink vom WSV Aschau gesorgt. Bei fünf Starts sprangen fünf Medaillen heraus: Gold im Einzel und der Staffel, Silber im Sprint, der Verfolgung sowie in der Mixed-Staffel. „Ich bin glücklich und zufrieden, so ganz realisiert habe ich das noch nicht“, sagt die 19-Jährige, die seit drei Jahren in Lillehammer zur Schule geht und dort in Norwegen auch trainiert. Ihren Erfolg schreibt sie neben Andi Birnbacher der Unterstützung von daheim, ihrer Trainingsgruppe am Stützpunkt und dem Grundlagen-Training in Norwegen zu. Internationale Erfahrung konnte sie in dieser Saison im IBU-Junior-Cup sammeln. „Julia hat eine tolle Entwicklung hinter sich. Läuferisch war sie schon länger gut beieinander, im Schießen haben wir einiges umgestellt. Und ganz wichtig: Sie ist eine sehr fleißige und ehrgeizige Sportlerin“, lobt Birnbacher.

Windbedingungen machten zu schaffen

Johanna Puff (SC Bayrischzell) und Marlene Fichtner vom SC Traunstein zeigten vor allem in den Staffeln ihre Klasse. Puff gewann Gold bei den Juniorinnen im Mixed und in der Staffel, zusammen mit Fichtner, Grotian und Selina Kastl, die bei der Polizei in Ainring stationiert ist. Im Einzel kam Kastl auf den siebten Platz, Fichtner wurde 23. und Puff 30. Im Sprint belegte Puff Platz 15 und Fichtner den 19. Platz. Ihr gelang im Verfolger der Sprung auf den elften Rang, Puff verbesserte sich um einen Platz auf Rang 14. „Unser Ziel war zunächst, in der Staffel was zu holen. Das hat geklappt“, so Birnbacher. Marlene Fichtner bescheinigte er eine gute Entwicklungsstufe. Eine gute Laufleistung bescheinigte er Johanna Puff. „Leider ist sie am Schießstand nicht zurechtgekommen“, stellte der Trainer fest. „Mir haben im Einzel die Windbedingungen zu schaffen gemacht. Im Sprint wäre ich gerne ohne Fehler durchgekommen. Der Verfolger war super“, so Fichtner in ihrer Analyse. „Ich bin dankbar, hier dabei gewesen zu sein“, meinte die 20-jährige Traunsteinerin.

Etwas enttäuscht fällt das Fazit von Johanna Puff aus. „Ich bin etwas zweigeteilt. Die zwei Goldmedaillen mit der Staffel freuen mich sehr, da habe ich auch meine Leistungen abrufen können“, so die 20-Jährige. „Leider hat es in den Einzelrennen nicht so geklappt, wie ich das wollte. Ich hatte immer wieder Probleme am Schießstand. Im Sprint habe ich mich für den falschen Ski-Schliff entschieden“, so Puff, die seit Jahren am Stützpunkt Ruhpolding trainiert.

Gleich mit zwei Silbermedaillen im Gepäck ist Elias Seidl vom SC Ruhpolding heimgekommen. Die gewann er bei der Jugend mit der Staffel und im Mixed. „Ich bin damit sehr glücklich“, so der 18-Jährige. „Mit meinem Einzelrennen (21. und 12., d. Red.) bin ich zufrieden. Mit dem siebten Platz in der Verfolgung bin ich sehr glücklich.“

Zufrieden waren die Sportler auch mit den Bedingungen vor Ort, angefangen vom Hotel bis zum Essen. „Wir hatten Temperaturen zwischen minus 15 bis knapp über null Grad. Sonne, Wolken, Schneefall, alles war dabei. Am Schießstand war es oft windig, die Strecken in einem Klassezustand“, so Carsten Menz vom SV Tambach-Dietharz, der seinen Sohn Benjamin begleitet hatte. Dieser gewann Gold im Einzel und mit der Mixed-Staffel. Abschließend meint Birnbacher: „Diese Medaillen müssen sich letztendlich die Sportler selber erkämpfen. Dazu braucht es die notwendige Motivation und Glück. Es war toll, zu sehen, wie sich nach den ersten Medaillen die Stimmung immer weiter hochgesteigert hat.“

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