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„Das ist was, das bleibt für immer“: Bogenschützin Katharina Bauer erklimmt die Weltspitze

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Von: Marinus Obermaier

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Voll konzentriert und zielsicher: Die 27-jährige Raublinger Bogenschützin Katharina Bauer ist die neue Nummer eins der Welt.
Voll konzentriert und zielsicher: Die 27-jährige Raublinger Bogenschützin Katharina Bauer ist die neue Nummer eins der Welt. © Dean Alberga WorldArchery

Katharina Bauer mischt weiter munter die Bogensport-Welt auf. Zum Start in das Wettkampfjahr hat die Raublingerin nicht nur Platz zwei beim World Series Turnier in Nimes eingefahren, sondern gleichzeitig auch die absolute Weltspitze erklommen.

Raubling – Platz zwei beim World Series Turnier in Nimes und Platz eins in der Weltrangliste – für die Weltklasse-Bogenschützin Katharina Bauer hätte das neue Jahr gar nicht besser starten können. „Ich bin sehr glücklich über den Start. Das zeigt, dass die Vorbereitung gut gelaufen ist und die Form schon jetzt passt“, freut sich die Raublingerin.

„Man weiß am Anfang nicht ganz, wo man steht“

Beim ersten internationalen Bogensport-Turnier des Jahres, dem World Series Turnier in Nimes in Frankreich, musste sich Bauer erst im Finale der Italienerin Tatiana Andreoli geschlagen geben. Ganz einfach war der Jahres-Auftakt für sie aber nicht: „Man weiß am Anfang nicht ganz, wo man steht. Es wird ein paar Wettkämpfe dauern, bis die Routine wiederkommt.“

Normalerweise lässt die 27-Jährige die Hallensaison aus, doch „der Bundestrainer Michel Gomez-Krämer hat beschlossen, dass diejenigen, bei denen das Schießen schon passt, auf Wettkämpfe geschickt werden“. So kann schon früh in der Saison erkannt werden, woran es noch zu arbeiten gilt. Der Wechsel von Freiluft in die Halle ist dabei alles andere als leicht: „Man muss präziser zielen und braucht deswegen länger beim Schuss. Ich brauche ein paar Tage, bis ich den Wechsel schaffe, deshalb habe ich vor Frankreich schon hauptsächlich diese Distanz trainiert“, erklärt Katharina Bauer.

Die neue Nummer eins der Welt

Neben dem starken Auftakt in das neue Jahr darf Bauer noch einen weiteren großen Erfolg feiern: Die 27-Jährige ist erstmals in ihrer Karriere auf Platz eins der Damen-Weltrangliste mit dem Recurve-Bogen. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich noch einmal etwas ändert. Es ist schon cool, wenn man sagen kann: ,Ich bin in der Weltrangliste auf Eins.‘ Das ist was, das bleibt für immer“, ist sie darüber überglücklich. Die Raublingerin schließt mit dieser Auszeichnung ein sehr erfolgreiches Jahr 2022 ab, in dem sie unter anderem Einzel-Bronze und Team-Gold bei der Europameisterschaft in München geholt hat. „Es zeigt, dass alles möglich ist, wenn man kämpft. Für mich ist das eine Belohnung für das letzte Jahr. Es ist super, dass das jetzt der krönende Abschluss dafür ist.“

Auf dem Weg nach Paris

In die Vergangenheit will Bauer nun aber nicht mehr schauen, der Fokus liegt nun ganz auf der Zukunft. Das ist auch wichtig, denn mit der Weltmeisterschaft in Berlin 2023 (31. Juli bis 6. August) und den Olympischen Spielen in Paris 2024 stehen zwei große Wettkämpfe vor der Tür. „Die Olympischen Spiele sind das größte Ziel. Die WM gehört auf dem Weg dorthin dazu“, verrät Bauer. Allerdings muss sie sich für beide Turnier erst noch qualifizieren: „Die Chancen stehen nicht schlecht, aber es kann immer alles passieren.“ Erfolge sind ihr auf dem Weg nach Paris nicht so wichtig, „es ist wichtiger, dass ich eine Routine bekomme und so viele Stresssituationen wie möglich erlebe. Ich will so viele Wettkämpfe wie möglich mitnehmen.“

Als Nächstes steht für die 27-Jährige aber erst einmal das größte Indoor-Turnier der Welt auf dem Plan. Vom 3. bis 5. Februar wird Bauer in Las Vegas um Medaillen kämpfen. Im vergangenen Jahr sicherte sie sich hier die Silbermedaille und verwirklichte so einen großen Traum ihrer Sportkarriere. „Las Vegas ist das coolste Turnier, das ich kenne, weil es der größte Hallenwettkampf der Welt ist. Erwartungen habe ich nicht, ich hoffe einfach, dass ich meine Leistung von Frankreich steigern kann“, verrät Bauer. Das nötige Selbstvertrauen sollte nach dem fantastischen Saisonstart und der Auszeichnung als Weltranglistenerste sicherlich vorhanden sein.

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