Damit hat niemand gerechnet
Das ist der Hammer: Der nächste Ex-Sechziger wechselt zum Landesligisten SB Chiemgau
Mit diesem Wechsel hat wohl niemand in der einheimischen Fußball-Szene gerechnet. Der Landesligist SB Chiemgau Traunstein hat den nächsten Ex-Sechziger vom Bayernligisten aus Rosenheim verpflichtet. Er sagt: „Ich bin nicht gekommen, um die Landesliga zu verwalten“.
Traunstein/Rosenheim ‒ Seit Dezember war die Stelle des Sportlichen Leiters beim Fußball-Landesligisten SB Chiemgau Traunstein vakant, nachdem Jochen Reil aus persönlichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Jetzt ist ein neuer Mann gefunden – und der ist ein absoluter Kenner der heimischen Fußballszene: Der SB Chiemgau präsentierte am Donnerstagabend Hans Kroneck als neuen Sportchef!
Die Chemie hat vom ersten Gespräch an gepasst
„Wir haben mit Hans eine Top-Lösung gefunden. Wir hoffen, dass er bei uns auch neue Impulse setzen kann“, betonte Stefan Hafner, der zuletzt das Amt des Sportlichen Leiters zusammen mit Abteilungsleiter Uli Habl ja kommissarisch inne hatte. „Die Chemie hat vom ersten Gespräch an gepasst“, ergänzte der 2. Abteilungsleiter Martin Dietzinger. „Innerhalb von wenigen Tagen war dann alles fix.“
Vertrag bis Juni 2025 unterschrieben
Kroneck hat beim SB Chiemgau einen Vertrag bis Juni 2025 unterschrieben und nimmt ab sofort seine Arbeit auf. In den nächsten Wochen hat er gleichmal einiges zu tun. „Wir müssen jetzt so schnell wie möglich die Kaderplanung für die neue Saison angehen“«, kündigte der neue Mann an. Er muss sich daher schnellstmöglich einen Überblick über den aktuellen Kader und die Abläufe bei seinem neuen Verein verschaffen. Begeistert zeigte er sich schon einmal von den Gegebenheiten in Traunstein. „Der SBC ist ein regionaler Verein mit einer sehr guten Infrastruktur.“
Bei Hans Kroneck nimmt der Fußball seit jeher einen großen Stellenwert ein. Er selbst begann einst schon als Fünfjähriger beim SV Amerang damit, dem runden Leder nachzujagen. Nach mehreren Kreuzbandrissen musste er seine aktive Laufbahn bei den Erwachsenen beenden – dem Fußball blieb er trotzdem treu. Er schlug bei seinem Heimatverein die Funktionärslaufbahn ein. „Ich habe dort verschiedene Stellen durchlaufen“, berichtete er. Vom Jugendleiter angefangen wurde er später dort auch Sportlicher Leiter und schaffte mit dem Team den Aufstieg von der B-Klasse in die Bezirksliga.
Bei 1860 vor wenigen Wochen den Vertrag gekündigt
Nach zwölf erfolgreichen Jahren in Amerang kam schließlich der Anruf vom TSV 1860 Rosenheim. Beim Bayernligisten war Kroneck bis zuletzt auch Sportlicher Leiter. Dort kündigte er vor wenigen Wochen seinen Vertrag nach acht erfolgreichen Jahren. Sein größter Erfolg mit 1860 Rosenheim war der Aufstieg in die Regionalliga, sechs Jahre spielte der TSV in der vierthöchsten Klasse in Deutschland. „Zuletzt war‘s dort schwierig. Aber insgesamt hatte ich eine sehr schöne Zeit in Rosenheim und ich wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft“, fasste er zusammen.
Nach diesen intensiven Jahren in Rosenheim hatte Hans Kroneck eigentlich auch vor, bis zum Sommer zu pausieren, um neue Kraft zu tanken. Als dann aber vor wenigen Wochen der erste Anruf vom SB Chiemgau kam, musste der 52-Jährige nicht lange überlegen.
„Die Aufgabe hat sich für mich sehr interessant angehört“
„Die Aufgabe hat sich für mich sehr interessant angehört!“ Er bekam auch Informationen aus erster Hand, schließlich hatte der Ameranger auch schon mit dem aktuellen SBC-Spielertrainer Danijel Majdancevic sechs Jahre in Rosenheim zusammengearbeitet. „Danijel hat mir gesagt, dass es ihm in Traunstein sehr gut gefällt und hier Gegebenheiten sind, die es bei anderen Vereinen eben nicht so gibt.“
So musste auch Kroneck nicht lange überlegen und sagte zu. Zumal er auch beim Blick auf die Landesliga-Tabelle schnell überzeugt war. „Vier Punkte von Platz zwei weg – das ist jetzt auch kein so schlechtes Ergebnis“, betonte er. Neben Majdancevic kennt Kroneck übrigens auch noch ein paar andere SBC-Spieler aus gemeinsamen Rosenheimer Zeiten gut: Auch Alin Goia, Thomas Steinherr, Julian Höllen, Kenan Smajlovic und Vegard Salihu trugen ja einst das Trikot des TSV 1860, bevor sie nach Traunstein wechselten.
Sprung in die Bayernliga als Ziel
Über seine Ziele mit seinem neuen Verein wollte Hans Kroneck aber noch gar nicht so viel sprechen. „Ich kenne die Mannschaft ja noch nicht.“ Allerdings gab er auch gleich zu verstehen: »Ich bin nicht nach Traunstein gekommen, um die Landesliga zu verwalten.« Sprich: „Wir sollten in der Landesliga schon vorne dabei sein, vielleicht dann auch mal den Sprung in die Bayernliga schaffen und uns dort halten“, sagte er.
Stefan Hafner ergänzte: »Wir sollten aber nicht so viel über Ligen reden. Unser Ziel ist es, uns stetig zu verbessern.« Dabei kommt es auch auf eine gute Jugendarbeit an. »Die ist sehr wichtig«, betonte Hans Kroneck. »Der Jugendfußball hat für mich auch einen hohen Stellenwert.« Und vor allem setzt er auch auf Zusammenhalt und Zusammenarbeit: »Ich bin ein Teamplayer. Wir werden das jetzt gemeinsam anpacken.« bst