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„Das hätte ich mir früher auch gewünscht“: Trainingscamp der Nachwuchs-Biathleten

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Andi Birnbacher war verantwortlich für den Trainingsbereich des länderübergreifenden Lehrgangs.
Andi Birnbacher war verantwortlich für den Trainingsbereich des länderübergreifenden Lehrgangs. © Hohler

„Das ist schon ein hoher organisatorischer Aufwand für uns, aber wir sind gut vorbereitet“, sagt Marko Danz zum Trainingscamp der Nachwuchs-Biathleten in Ruhpolding. Mit dabei waren potenzielle Top-Athleten aus Deutschland, Frankreich und Belgien.

Ruhpolding – Es ist harte Arbeit – und dennoch haben alle Beteiligten viel Spaß daran: In der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena und der Umgebung ist der erste gemeinsame Lehrgang der Biathlon-Juniorenauswahlen aus Deutschland, Frankreich und Belgien ausgetragen worden. Dabei geht es mit intensiven Einheiten zur Sache.

„Das ist schon ein hoher organisatorischer Aufwand für uns, aber wir sind gut vorbereitet“, freut sich Marko Danz, ebenso wie Andi Birnbacher (Schleching) als Leitender Disziplintrainer der Lehrgangsgruppe IIa (Junioren) im Deutschen Skiverband (DSV) aktiv. Gleich sieben Betreuer gehören zum deutschen Team – das unter anderem prominente Unterstützung durch das Olympiasieger-Duo Laura Dahlmeier und Sven Fischer hat. Die französische Auswahl wird von Simon Fourcade angeführt, Belgiens Team von dessen Landsmann Jean-Guillaume Beatrix – auch sie waren als Aktive sehr erfolgreich.

Insgesamt 15 Deutsche

Das größte Team stellen die Deutschen mit acht Junioren und sieben Juniorinnen. Bei Frankreich sind es sieben Junioren und fünf Juniorinnen, bei Belgien drei Sportler aus der Altersklasse von 18 bis 21 Jahren, die am Camp teilnehmen.

„Wir haben für alle Einheiten gemeinsame Inhalte erstellt. Die anderen haben lediglich über unsere Pläne drübergeschaut und bis auf kleine Änderungen am Zeitplan alles akzeptiert“, berichtet Birnbacher. Der 40-Jährige ergänzt: „Der Lehrgang ist eine zusätzliche Motivation für die Sportler.“

Einige Verantwortliche sind beteiligt

Birnbacher und Danz sind hauptverantwortlich für das Trainingsgeschehen, zudem ist Schießtrainer Engelbert Sklorz (Ruhpolding) die ganze Zeit dabei. „Laura Dahlmeier und Sven Fischer unterstützen uns, und Zbigniew Szlufcik hat die organisatorische Gesamtleitung“, so Mark Hoffmann (Leiter des Bundesstützpunks Ruhpolding/Berchtesgaden). Hinzu kommen Physiotherapeutin Martina Leitner und Sportwissenschatler Nico Espig.

Lesen Sie auch: „Etwas zurückgeben“: Simon Fourcade betreut den Biathlon-Nachwuchs

Sven Fischer (acht Olympiamedaillen, davon viermal Gold) gibt immer wieder Tipps. Das tut auch die zweimalige Olympiasiegerin Dahlmeier. „Ich bin vor allem für die deutschen Mädels zuständig, besonders bei der Lauftechnik.“ Die 28-Jährige studiert derzeit in München (Sportwissenschaften) und absolviert gerade ein Praktikum beim DSV. Den Wert des Lehrgangs unterstreicht Dahlmeier: „Einen solchen Lehrgang hätte ich mir in meiner aktiven Karriere auch gewünscht. Man kann viel von anderen Nationen lernen.“

„Erhoffen uns einige Vorteile“

Auch Marko Danz ist zufrieden. „Wir hatten zwar schon mal einen Austausch in der Jugend mit der Schweiz, aber bei den Junioren ist es das erste Mal“, weiß der 49-Jährige. Das sei auch deshalb attraktiv, „weil Frankreich eine gute Nachwuchsarbeit hat. Da erhoffen wir uns schon Vorteile aus dieser Zusammenarbeit.“

Auf positive Effekte der Zusammenarbeit hofft auch Zbigniew Szlufcik, der Cheftrainer für den gesamten Nachwuchs im DSV. „Ich dachte, es wäre eine schöne Geschichte, mal ein interkulturelles Camp zu veranstalten. Daher habe ich mit Simon Fourcade gesprochen“, berichtet er über die Entstehungsgeschichte des Lehrgangs. „Das ist eine tolle Sache sowohl für die sportliche als auch für die persönliche Weiterentwicklung. Wir planen, nächstes Jahr so ein Camp in Frankreich zu machen.“

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Der Lehrgang „ist bis jetzt eine grandiose Geschichte“. Zu den Einheiten im Biathlonzentrum gesellten sich unter anderem Bergradeln (Unternberg), Skirollern in Bergen und eine Bergtour auf die Hörndlwand. Dabei gehe es aber weniger um die touristischen Attraktionen: „Das sind alles harte Einheiten“, verdeutlicht der 54-Jährige. Das sei auch nötig, schließlich „sind wir schon recht nah am Winter, da müssen die Trainingsinhalte gut abgestimmt sein“.who

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