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Braucht es einen Taschenrechner? Spannendes Saisonfinale in der Fußball-Landesliga

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Heiß auf das Saisonfinale: Der SB Chiemgau Traunstein mit Spielertrainer Danijel Majdancevic.
Heiß auf das Saisonfinale: Der SB Chiemgau Traunstein mit Spielertrainer Danijel Majdancevic. © Hans Weitz

In der Fußball-Landesliga Südost gibt es ein hochspannendes Saisonfinale. Nach dem letzten Spieltag können gleich fünf Mannschaften an der Tabellenspitze punktgleich sein. Involviert sind dabei auch die Teams vom TSV Wasserburg, SB Chiemgau Traunstein und SV Bruckmühl.

Bruckmühl/Traunstein/Wasserburg – „Fußball ist keine Mathematik,“ erläuterte einst Karl-Heinz Rummenigge beim großen FC Bayern seinem Trainer Ottmar Hitzfeld. Angesichts der engen Tabellensituation an der Spitze der Landesliga Südost bräuchte es allerdings den Mathelehrer Hitzfeld, um alle Eventualitäten im Aufstiegsrennen auszurechnen. Fünf Mannschaften liegen auf drei Punkte zusammen. Es kann somit gegebenenfalls auf den direkten Vergleich, eine eigene Extratabelle inklusive zig Eventualitäten ankommen.

Trainer Heller strahlt Gelassenheit aus

Von all dem will Trainer Florian Heller vor dem Gastspiel des TSV Wasserburg am Samstag, 14 Uhr, in Brunnthal nichts wissen. „Wir wollen das letzte Spiel gewinnen, nur das zählt“, antwortete der frühere Bundesligaprofi auf die Frage, welche Chancen er den drittplazierten Löwen im Saisonfinale einräumt. Damit strahlt Heller die Ruhe und Coolness aus, die gegen Eggenfelden in der Vorwoche gefehlt hat. Das Gastspiel in Brunnthal mutet auf dem Papier als leichteste Aufgabe an, denn der TSV ist seit Monaten abgeschlagener Letzter und seit Wochen abgestiegen. Allerdings trügt hier der Schein: Brunnthal verliert nie hoch, zuletzt trotzten sie Karlsfeld und Kirchheim jeweils ein 2:2 ab und verpassten deren Aufstiegsträumen einen herben Dämpfer. Nach zwei Jahren in der Landesliga verabschiedet Brunnthal nach dem Spiel bei einem Grillfest Trainer Raphael Schwanthaler. Entsprechend motiviert wird seine Mannschaft noch einmal zu Werke gehen. Um überhaupt einen Blick auf andere Plätze werfen zu können, müssen die Innstädter ihre eigenen Hausaufgaben erledigen.

Der TSV 1880 Wasserburg konzentriert sich in dieser Woche nur auf sich und mobilisiert noch einmal alle Kräfte. Der Verein setzt für seine treuen Fans einen Bus ein. Kurzentschlossene können unter kontakt@fussball-wasserburg.de noch letzte freie Plätze ergattern. Treffpunkt ist um 12 Uhr an der Landwehrstraße 10. Neben den 50 Litern Freibier wird sich die Stimmung bei den Anhängern auch dadurch erhöhen, dass Johannes Lindner seinen Vertrag um zwei Jahre verlängerte. Der 29-Jährige ist seit 2016 in Wasserburg und eine der Identifikationsfiguren. Im letzten Spiel kann er aufgrund einer Bänderverletzung nicht auflaufen, aber er wird mit den Löwen hoffen, dass die Saison durch eine kuriose Wendung noch ein Happy End nimmt. Dann braucht es womöglich doch einen Taschenrechner.

Traunstein: Ein Sieg bringt Platz zwei

Mittendrin in dem spannenden Saisonfinale ist auch der SB Chiemgau Traunstein. Gewinnt der SBC seine Auswärtspartie beim TuS Geretsried, für den es im letzten Durchgang um nichts mehr geht, dann ist das Team von Spielertrainer Danijel Majdancevic sicher Zweiter. Patzt Spitzenreiter Kirchheimer SC zeitgleich im Heimspiel gegen den noch nicht ganz geretteten TuS Holzkirchen, und dabei genügt schon ein Unentschieden, würde der SBC am Kontrahenten noch vorbeiziehen und den Titel feiern! Von all den Rechenspielen hält SBC-Spielertrainer Majdancevic rein gar nichts. „Wir werden nur auf uns schauen und uns auf unser Spiel konzentrieren“, sagt der Chefcoach, der heute bis auf den verletzten Torjäger Julian Höllen auf alle Mann zurückgreifen kann. „Wenn wir gewinnen, brauchen wir vor den anderen Mannschaften keine Angst mehr haben, dann kommt es nur noch darauf an, was Kirchheim macht.“

Ein gewisser Druck sei natürlich da, bestätigt Majdancevic, der sich auch sehr darüber freut, dass einige Fans dabei sein werden, um sein Team zu unterstützen. „Wir wissen, was auf dem Spiel steht“, betont er. „Und wenn wir sicher Zweiter werden wollen, dann müssen wir eben gewinnen.“ Dann würde es für sein Team, vorausgesetzt Kirchheim gibt sich auch keine Blöße mehr, erneut in die Saisonverlängerung gehen – im Vergleich zur letzten Saison würde der SBC diesmal aber um den Aufstieg spielen! Zur Erinnerung: Der SB Chiemgau verspielte damals am letzten Spieltag die schon sicher geglaubte Rettung und musste nachsitzen – mit Erfolg! „Letztes Jahr wurden wir am letzten Spieltag bitter bestraft, hoffentlich werden wir diesmal belohnt“, sagt Majdancevic.

Bruckmühl arbeitet die Negativserie auf

Bevor es für den SV Bruckmühl in die verdiente Sommerpause geht, steht das letzte Saisonspiel auf dem Programm. Der SVB gastiert bei der SpVgg Landshut. Ziel ist ein versöhnliches Saisonende. Nach der bitteren Niederlage gegen Geretsried muss das Team an die ersten 60 Minuten des Spiels anknüpfen. Durch die Niederlagenserie wirkte die Saison schlechter, als sie in Wahrheit ist. Das Ziel, nicht abzusteigen, wurde klar erreicht. Dennoch wird man im Anschluss an das Spiel die Gründe für die schlechte Rückrunde aufarbeiten und gemeinsam daran arbeiten. Die beiden langzeitverletzten Edis Muhameti und Genti Krasniqi stehen nicht zur Verfügung.

TSV Ampfing stellt Youngster ins Tor

Letzte Partie der Saison für den TSV Ampfing in der Fußball-Landesliga Südost: Die Schweppermänner erwarten um 14 Uhr den SE Freising, der mit 34 Punkten auf dem vorletzten Platz steht und nur mit einem Sieg die Relegation noch erreichen kann. „Wir werden definitiv nichts herschenken, das sind wir den anderen Mannschaften schuldig“, sagt der scheidenden Trainer Michael Divis. Nicht mehr dabei sind die beiden Keeper Domen Bozjak und Marko Kao, unabhängig davon hätte Divis dem jungen Keeper Max Habereder aber ohnehin zu seinem Landesliga-Debüt verholfen. Nicht auflaufen kann auch der verletzte Michael Steppan. Marcell Arnold, der künftig Spielertrainer in Neuötting wird, steht sicher in der Startelf.jah/bst/kst/mb

Heiß auf das Saisonfinale: Der TSV Wasserburg und Allrounder Matthias Rauscher.
Heiß auf das Saisonfinale: Der TSV Wasserburg und Allrounder Matthias Rauscher. © Christian Butzhammer

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