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Und plötzlich ist der Strom weg – Die skurrilen Eindrücke aus Ruhpolding

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Von: Tobias Ruf

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Biathlon: Im Pressezentrum in Ruhpolding geht die Notbeleuchtung an. Strom und Internet fallen mehrfach aus.
Biathlon: Im Pressezentrum in Ruhpolding geht die Notbeleuchtung an. Strom und Internet fallen mehrfach aus. © Ruf

Das erste Rennen beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding sorgte für Schlagzeilen. Der Sport rückte in den Hintergrund. Das Endergebnis drohte annulliert zu werden, über das Rennen sprach nach dem Wettkampf kaum einer.

Ruhpolding - Das Einzelrennen der Herren fing geregelt an, die ersten Läufer waren schon kurz vor dem Ziel. Um 14:50 Uhr verabschiedete sich plötzlich der Strom aus der Chiemgau Arena. Aus einem ersten Kurzschluss wurde ein ständiges Hin und Her. Bis zum Ende des Wettkampfes konnte keine stabile Stromversorgung hergestellt werden. Auch das WLAN fiel aus.

Aus Ruhpolding berichtet Tobias Ruf

Die Leinwände in der Arena wurden schwarz, im Pressezentrum ging die Notbeleuchtung an. Stadionsprecher Karlheinz Kas war phasenweise nicht zu hören, die offiziellen Ergebnisdaten wurden nur schwankend übermittelt.

Stromausfall beim Biathlon: ARD zeigt Alternativprogramm, Eurosport steigt aus

Die ARD musste die Liveübertragung unterbrechen und zeigte ein Alternativprogramm. Auf Eurosport lief die Berichterstattung weiter, aber auch hier kam es immer wieder zu Ausfällen. Kommentator Sigi Heinrich und sein Co-Kommentator Michael Rösch verabschiedeten sich vorzeitig aus der Übertragung.

Die 10.000 Zuschauer blieben unbeeindruckt und feierten ein Biathlonfest auf den gut besuchten Rängen. Die Athleten hingegen bekamen die ungewöhnlichen Umstände durchaus mit.

Roman Rees aus Deutschland schilderte seine Wahrnehmung vom Schießstand. „Während des Schießens ging plötzlich das Licht aus. Das hat schon gestört und überrascht natürlich in diesem Moment“.

Johannes Thingnes Boe, der das Rennen gewann, war hingegen nicht beeinflusst. „Ich habe das mitbekommen, aber es hat mich nicht gestört“, sagte der Norweger. Der Seriensieger war als Dritter gestartet, kurz nach dem Stromausfall lief er bereits ins Ziel ein. Auf der Strecke gab es keine Probleme, die Einschränkungen gab es aber, wie von Rees geschildert, am Schießstand.

Biathlon: Jury muss tagen, Ursachenforschung läuft

Das Ergebnis des Rennens drohte deswegen gar annulliert zu werden. Die Jury tagte ob der Umstände, nach der Sitzung wurden die Resultate aber gewertet. Die Zeitmessung und die Daten vom Schießstand wurden zu jeder Zeit übermittelt, das war das Kriterium für die Entscheidung. In der Messung wird mit eigenem Akku gearbeitet, so konnten die Werte erhoben werden. Ewig hätte der aber auch nicht gehalten, wie die Kommunikationsabteilung des Weltverbandes IBU bestätigte.

Die Ursachen für den Stromausfall in der Chiemgau Arena sind unklar. Als erste Vermutung wurde ein Problem mit der umliegenden Trafostation genannt. Die genaue Erklärung lag aber noch nicht vor und wird noch gesucht.

Nach Ende des Wettkampfes stabilisierten sich Strom- und Internetverbindung in der Chiemgau Arena wieder. Jetzt geht es an die Ursachenforschung nach diesem denkwürdigen Tag in Ruhpolding.

truf

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