Hintergrund ist die finanzielle Situation
Neuer HSV: Hungrige Talente statt satter Stars
Hamburg - Der Hamburger SV will ein neues Konzept in der Bundesliga verfolgen. Künftig sollen nicht mehr bekannte und teure Profis verpflichtet werden, sondern vielversprechende, aber unbekannte Nachwuchsspieler.
„Wir müssen nach Spielern schauen, die Potenzial haben und sie entwickeln“, sagte Trainer Bruno Labbadia der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Wir stehen beim HSV vor der Situation zu entscheiden: Machen wir mit der Kurzfristigkeit weiter oder durchbrechen wir das?“, fragte der Coach und lieferte die Antwort: „Wir haben uns entschieden, den Weg des HSV zu durchbrechen.“
Hintergrund ist die finanzielle Situation der Hamburger. Der Verein hat kein Geld für größere Transfers. „Spieler, die eine zweistellige Millionenablöse kosten, können wir uns nicht leisten“, bekennt Labbadia. Selbst bei Nachwuchsakteuren wird es eng. „Wenn die Top-Talente den Durchbruch richtig geschafft haben, kriegen wir sie nicht mehr. Dafür ist zu viel Geld im Markt“, erklärte der 49 Jahre alte Coach. „Wir werden Spieler finden müssen, die noch nicht so sehr in Erscheinung getreten sind.“
HSV-Investor Alexander Otto sieht den Verein auf einem „guten Weg“. „Wir sollten der Führungscrew Zeit und einen Vertrauensvorschuss geben. Ich bin optimistisch, dass sich dann der Erfolg einstellen wird“, sagte der Hamburger Unternehmer.
dpa