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Rückkehrer Kuranyi: "Spüre schon das Kribbeln"

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Kevin Kuranyi ist nach fünf Jahren in Russland zurück in der Bundesliga. © dpa

Zuzenhausen - Mit der Verpflichtung von Kevin Kuranyi hat 1899 Hoffenheim in der Bundesliga für Aufsehen gesorgt. Der Rückkehrer freut sich über die Chance, sich in der Heimat noch einmal beweisen zu können.

Noch vor dem Frühstück quälte sich Kevin Kuranyi am Sonntag wieder im Kraftraum für sein anstehendes Comeback in der Fußball-Bundesliga. Die Rückkehr in die deutsche Eliteklasse elektrisiert den 33 Jahre alten Stürmer, der es sich und allen anderen in der Weltmeister-Liga noch einmal beweisen will. „Ich spüre schon das Kribbeln, hier bald wieder angreifen zu können“, schrieb der spektakuläre Neuzugang der TSG 1899 Hoffenheim auf seiner Internetseite.

Nach fünf Jahren bei Dynamo Moskau kehrt der 52-malige Nationalspieler - auch auf Wunsch seiner Familie - ablösefrei in die Heimat zurück. Dafür hat er auf sehr viel Geld verzichtet, denn in Hoffenheim dürfte Kuranyi nicht einmal annähernd so viel verdienen wie zuletzt in Russland. Sein Jahressalär dort soll über fünf Millionen Euro betragen haben.

„Ich habe die Jahre in Moskau sehr genossen und möchte die Zeit nicht missen, aber Deutschland ist eben meine Heimat. Das Gefühl, wieder zu Hause zu sein, ist überragend“, beschrieb Kuranyi seine Gefühle. Seiner Freude über den Deal mit der TSG, von dem sich auch der Verein einiges erhofft, verhehlt er nicht. „Hallo Bundesliga. Da bin ich wieder. 1899 Hoffenheim, ich freue mich!!!“, schrieb Kuranyi und postete dazu ein Selfie mit einem breiten Lächeln.

Kuranyis Unterschrift unter einen Einjahresvertrag plus Option hatte am Freitagabend für großen Wirbel in der Fußball-Szene gesorgt. „Mein Handy ist jedenfalls richtig heiß gelaufen“, berichtete der Torjäger. „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Wechsel zurück in die Bundesliga solche Wellen schlägt. Ich habe mich gefreut über viel positives Feedback, habe natürlich auch die kritischen Stimmen registriert“, schrieb Kuranyi.

Fünf Jahre lang war er weg. Die Erinnerungen an ihn sind bei den meisten Fans nur noch mit seinem unrühmlichen Abgang aus der Nationalmannschaft verbunden. Im Oktober 2008 hatte der nicht für das Länderspiel gegen Russland nominierte Stürmer das Stadion in Dortmund in der Halbzeitpause verlassen. Bundestrainer Joachim Löw verbannte ihn danach aus der DFB-Auswahl.

Aus den Fehlern der Vergangenheit hat Kuranyi gelernt. In Hoffenheim, wo er wie einst beim VfB Stuttgart und Schalke 04 das Trikot mit der Nummer 22 erhält, soll und will der Routinier eine Führungsrolle in der jungen Mannschaft übernehmen. „Ich will mithelfen, dass die positive Entwicklung hier weitergeht. Und ich habe das Gefühl, dass ich mit meiner Erfahrung da ganz gut rein passe“, meinte er.

Voraussichtlich am Donnerstag, wenn die Truppe von Trainer Markus Gisdol aus dem Trainingslager in Norwegen zurückgekehrt ist, wird Kuranyi auf seine neuen Kollegen treffen und offiziell vorgestellt. „Natürlich bin ich hochmotiviert und trainiere mit einem privaten Trainerteam, damit ich nächste Woche topfit einsteigen kann“, erklärte Kuranyi. Sein Ziel: „Ich will auch auf dem Platz beweisen, dass ich es noch kann, will an meine gute Zeit in Russland anknüpfen und zeigen, dass sie den richtigen Mann geholt haben.“

dpa

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