Leistung soll belohnt werden
Brazzo führt wohl neues Gehaltsmodell ein - wird es zum Problem für Nagelsmann?
- VonMarius Eppschließen
Hasan Salihamidzic geht bei den Gehältern der Bayern-Stars offenbar einen neuen Weg. Mehr Leistung, mehr Geld?
München - Wer um die Champions League mitspielen will, muss seinen Spielern Millionen-Gehälter zahlen - daran kommt auch der FC Bayern nicht vorbei. Laut einer Studie des Portals Capology liegen die Münchner mit geschätzten Ausgaben in Höhe von 264 Millionen Euro pro Jahr im internationalen Gehaltsranking auf Platz vier.
Topverdiener beim Rekordmeister ist Neuzugang Sadio Mané, bei dem es aktuell sportlich nicht ganz rund läuft. Informationen der Sport Bild zufolge wurde im Vertrag des Senegalesen eine Klausel eingebaut, die sein Gehalt an die Scorerpunkte koppelt. Leistungsbezogene Verträge mit Boni-Modellen sind im Fußball keine Besonderheit, allerdings soll der variable Anteil des Gehalts bei den Bayern bei 25 Prozent oder teilweise sogar noch höher liegen.
FC Bayern will neues Gehaltsmodell einführen - mehr Leistung, mehr Geld?
Laut dem Bericht wollen Sportvorstand Hasan Salihamidzic und der Technische Direktor Marco Neppe in Zukunft vermehrt auf solche Modelle setzen. In den Verträgen sollen sowohl quantitative als auch qualitative Ziele eingearbeitet werden. Heißt im Klartext: Neben den üblichen Auflaufprämien können sich die Profis mit Torbeteiligungen zusätzliche Einnahmen sichern.
Das birgt aber auch Konfliktpotenzial, vermutet Lothar Matthäus: „Bei einem so hochwertigen Angebot an Offensivspielern, wie es aktuell beim FC Bayern vorhanden ist, erhöht das auch ein wenig den Druck auf den Trainer.“ Wer nicht spielt, bekommt auch keine Boni. „Die Spieler, die auf der Bank sitzen, sind nicht nur unzufrieden, weil sie nicht auflaufen dürfen – sondern womöglich auch, da ihnen Teile ihres Gehalts verloren gehen“, so Matthäus.
Nagelsmanns Luxusproblem beim FC Bayern
Zuletzt kamen Gerüchte über unzufriedene Bayern-Stars auf. Julian Nagelsmann hat die manchmal schöne, manchmal aber auch undankbare Aufgabe, einen mit Hochkarätern gespickten Kader bei Laune zu halten. Mit dem neuen Gehaltsmodell dürfte das nicht leichter werden, wenn die Spieler unter Umständen noch mehr mit den Hufen scharren.
So lange es läuft, hält sich die Unzufriedenheit in Grenzen, deshalb sind Siege wie gegen den FC Barcelona so wichtig. In der Bundesliga gab es seit drei Spielen keinen, gegen den FC Augsburg bietet sich am Samstag die nächste Chance. (epp)
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