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FC Bayern in der Krise: Uli Hoeneß erwartet „deutliche Steigerung“ – Oliver Kahn sieht „zwei Mannschaften“

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Von: Antonio José Riether

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Noch immer sind die Bayern in diesem Jahr sieglos. Uli Hoeneß und Oliver Kahn äußerten angesichts der Krise ihren Unmut, am Mittwoch soll eine Reaktion folgen.

München – Dreimal 1:1, dreimal kein Sieg. Die ersten Partien in diesem Jahr sind Geschichte, der FC Bayern kam nach zwei Remis gegen Leipzig und Köln am Samstag nicht über eine Punkteteilung gegen Frankfurt hinaus. Doch anders als während der letzten Ergebniskrise zu Beginn der Saison lässt die Spielweise der Münchner zu wünschen übrig. Auch Vorstandsboss Oliver Kahn und Ehrenpräsident Uli Hoeneß erkennen das Problem, letzterer äußerte seinen Unmut und formulierte seine Erwartungen.

Uli Hoeneß reagiert auf Sieglos-Jahresstart des FC Bayern: „Ich bin enttäuscht“

Der langjährige Bayern-Manager Hoeneß wurde am Samstag Zeuge des einfallslosen 1:1-Remis des Rekordmeisters, der gegen die Eintracht besonders nach dem Gegentreffer zum 1:1 keine spielerischen Mittel fand. „Ich bin enttäuscht von der Leistung der Mannschaft in den ersten drei Spielen“, wurde der 71-Jährige vom Kicker nach dem ernüchternden zweiten Heimspiel des FC Bayern zitiert.

Nach dem schwachen Saisonstart befürchtet Hoeneß, der vorletztes Wochenende noch im „Doppelpass“ zum Rundumschlag ausgeholt hatte, sogar das Verfehlen der Zielsetzung für die aktuelle Spielzeit. „Ich erwarte eine deutliche Steigerung mit Blick auf die Ziele, die wir erreichen wollen“, sagte der Welt- und Europameister dem Fachmagazin. Noch sind die Bayern in allen Wettbewerben vertreten, nun kommt es jedoch auf die zweite Saisonhälfte an.

Oliver Kahn vor DFB-Pokal-Achtelfinale: Mannschaft „braucht Wettkampf“

Bereits unter der Woche können die Bayern-Spieler Charakter beweisen. Beim DFB-Pokal-Achtelfinale am kommenden Mittwoch in Mainz könnten sie bereits den nächsten Schritt in Richtung Titel machen, oder aber ausscheiden, wie es in den vergangenen beiden Spielzeiten der Fall war. Gegen Holstein Kiel und Borussia Mönchengladbach war jeweils in der zweiten Runde Schluss.

Angesichts des Negativlaufs kommt das K.-o.-Spiel gegen die Mainzer für Oliver Kahn genau recht, wie der Vorstandsvorsitzende gegenüber dem Kicker sagte. „Gott sei Dank! Das ist das, was die Mannschaft jetzt braucht, Wettkampf und Spiele“, sagte der 53-Jährige nach dem Frankfurt-Spiel. Tatsächlich könnte ein Sieg im Pokal ein Brustlöser für die Bayern sein.

Uli Hoeneß und Oliver Kahn kritisierten die Mannschaft nach dem dritten sieglosen Spiel in diesem Jahr deutlich.
Uli Hoeneß und Oliver Kahn kritisierten die Mannschaft nach dem dritten sieglosen Spiel in diesem Jahr deutlich. © imago/Sammy Minkoff/Ulmer

FC Bayern seit der WM-Pause in der Krise – Oliver Kahn sieht „zwei Mannschaften“

Mit Blick auf die jüngsten Auftritte seiner Mannschaft kann Kahn eine Beobachtung nicht leugnen. „Objektiv fällt auf, dass es zwei Mannschaften sind: Die vor der Fußball-Weltmeisterschaft und die danach“, meinte der ehemalige Bayern-Torhüter bezüglich der Leistungen des Serienmeisters, der während des WM-Turniers viele Akteure abgestellt hatte. Die Gründe für das neue Gesicht des Teams werde man nun analysieren.

Die Spiele fallen den Bayern wieder schwerer, vom sportlichen Lauf vor der WM ist nicht mehr viel zu sehen. Oliver Kahn zieht zudem einen Vergleich zum Beginn der Saison, als die Bayern zwischen dem vierten und dem siebten Spieltag kein Bundesligaspiel gewinnen konnten. „Da hatten wir unglaublich viele Chancen und haben die Tore nicht gemacht. Das ist jetzt nicht der Fall, in der zweiten Halbzeit hatten wir fast gar keine“, stellte der Bayern-Boss gegenüber dem Kicker fest.

FC Bayern: Julian Nagelsmann und Joshua Kimmich sehen nur eine „Ergebniskrise“

Die Mannschaft verfällt nach den enttäuschenden Ergebnissen aber offenbar nicht in Panik. Sowohl Trainer Julian Nagelsmann als auch Joshua Kimmich bezeichneten die derzeitige Situation unabhängig voneinander als „Ergebniskrise“, der Nationalspieler mahnte am Samstag jedoch, die Resultate seien „viel zu wenig für unsere Ansprüche“. Nun muss sich schleunigst etwas ändern, denn neben den Aufgaben in der Bundesliga und dem Druck im DFB-Pokal hat der FC Bayern eine ganz andere Hürde vor sich.

Bereits in zwei Wochen steht das Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain auf dem Programm. Spätestens dann muss die Mannschaft von Julian Nagelsmann spielerisch überzeugen, um Chancen auf einen Einzug ins Viertelfinale zu bewahren. Die Franzosen starteten jedoch ähnlich fahrig ins Jahr wie die Bayern, in den ersten vier Ligaspielen verlor PSG gleich zweimal und gewann lediglich einmal. (ajr)

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