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Klopp-Rauswurf in Liverpool? Böse BVB-Erinnerungen an „verflixte siebte Saison“

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Von: Christoph Klaucke

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Droht Jürgen Klopp in Liverpool wie Tuchel bei Chelsea der Rauswurf? Böse Erinnerungen an die „verflixte siebte Saison in Dortmund“ werden wach.

Liverpool – Auweia! Der Schock saß tief nach der 1:4-Blamage in der Champions League in Neapel. Der FC Liverpool steckt in der Krise. Trainer Jürgen Klopp muss schnell eine Lösung finden. Droht dem Erfolgstrainer gar dasselbe Schicksal wie seinem Dortmunder Nachfolger Thomas Tuchel, der am Dienstag völlig überraschend beim FC Chelsea entlassen wurde? Diese Frage musste sich Klopp nach dem Totalausfall in der Königsklasse gefallen lassen.

Jürgen Klopp
Geboren: 16. Juni 1967 (Alter 55 Jahre), Stuttgart
Position: Trainer
Vertrag beim FC Liverpool: 30.06.2026
Bisherige Vereine: Borussia Dortmund (2008-2015), 1. FSV Mainz 05 (2001-2008)

Jürgen Klopp: Rauswurf in Liverpool droht – nächste Entlassung nach Tuchel-Aus?

Jürgen Klopp lächelte säuerlich, die freche Frage nach seinem Job schien für ihn an Majestätsbeleidigung zu grenzen. Er glaube „nicht wirklich“ an einen überraschenden Rauswurf beim FC Liverpool, wie ihn sein Kollege Thomas Tuchel beim FC Chelsea ereilte, meinte Kloppo schnippisch – und fügte nach einer Kunstpause an: „Aber wer weiß?“

Der FC Liverpool, der im Vorjahr noch im Finale der Champions League stand, legte mit dem 1:4 in Neapel endgültig einen kapitalen Fehlstart hin. Auch in der Premier League hinken die Reds mit nur neun Punkten aus sechs Spielen den hohen Erwartungen hinterher. Doch der Unterschied zwischen Liverpool und Chelsea sei, „dass wir andere Besitzer haben“, betonte Klopp. „Unsere sind geduldiger und erwarten, dass ich die Probleme löse, nicht jemand anderes.“

Jürgen Klopp wehrt sich beim FC Liverpool gegen einen Rauswurf.
Jürgen Klopp wehrt sich beim FC Liverpool gegen einen Rauswurf. © Franco Romano/Imago

Jürgen Klopp: Liverpool-Ende? Böse BVB-Erinnerungen an „verflixte siebte Saison“

Ob Klopp mit seiner Vermutung Recht behält, werden die nächsten Tage und Woche zeigen. Fakt ist: Liverpool muss in den kommenden Spielen ein anderes Gesicht zeigen. „Wir sind in einer schwierigen Phase, kein Zweifel“, gab der 55-Jährige sichtlich getroffen zu, „grundlegende Dinge haben gefehlt, wir waren nicht gut genug, nicht zum ersten Mal.“ Sein ernüchterndes Fazit: „Wir müssen uns neu erfinden.“ Die nächsten Gegner heißen Wolverhampton in der Liga und Ajax Amsterdam in der Champions League. Dann geht es zum FC Chelsea – ohne Tuchel.

Böse Erinnerungen an Klopps letztes Jahr bei Borussia Dortmund werden wach, als der BVB Anfang Februar 2015 Tabellenletzter der Bundesliga war. Die altehrwürdige englische Zeitung Times fühlte sich nach der „Horror-Show“ schon an Klopps „verflixte siebte Saison in Dortmund“ erinnert – die endete bekanntlich mit der Trennung, allerdings am Saisonende. 103 Tage nach der dramatischen Final-Nacht von Paris hätten die Reds wie „Novizen“ in der Königsklasse gewirkt, schrieb der Guardian nach dem „Albtraum“, dem schwächsten Europacup-Auftritt unter Klopp.

Jürgen Klopp muss in Liverpool liefern – Tuchel flehte am Telefon

Besonders besorgniserregend: Klopps „Mentalitätsmonstern“ fehlte es nach Ansicht des Independent an Spirit. Das Mittelfeld kam nie in Klopps Gegenpressing, die Abwehr um den abermals wackligen Chef Virgil van Dijk und den indisponierten Joe Gomez glich laut Liverpool-Legende Jamie Carragher „einem Trümmerhaufen“. Klub-Ikone Michael Owen meinte: „Es riecht nach einer Saison zum Vergessen.“

Klopp entschuldigte sich bei den mitgereisten Fans für die Blamage und wirkte bisweilen ein wenig ratlos. Seine Jungs wollten ja, betonte er. Warum es dennoch nicht klappe? „Es ist meine Aufgabe, das herauszufinden.“ Am besten schon bis Samstag, wenn die Wolves an die Anfield Road kommen. Klopp will schließlich nicht in dieselbe Lage geraten wie Tuchel, der am Telefon um seinen Job flehte. (ck)

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