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„Nicht Bayern-like“: Hoeneß spricht Klartext bei TV-Stammtisch – Er sieht eine große Schwachstelle

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Uli Hoeneß im BR-Stammtisch
Uli Hoeneß im BR-Stammtisch. © Screenshot: BR

Uli Hoeneß war zu Gast in der BR-TV-Sendung „Der Sonntags Stammtisch“ und sprach Klartext. Bei seinem FC Bayern sieht er eine Schwachstelle.

München - Ehrenpräsident Uli Hoeneß sieht den in letzter Sekunde verspielten Sieg bei Borussia Dortmund als untypisch für den FC Bayern München an. „Das ist eigentlich nicht Bayern-like, wenn man 2:0 führt, dann sollte man das Spiel gewinnen“, sagte der 70-Jährige in der Sendung „Der Sonntags Stammtisch“ im BR Fernsehen

Auf die Frage, was denn Bayern-like sei, antwortete der langjährige Bayern-Macher. „Mia san Mia. Einfach großes Selbstvertrauen und den anderen sagen: Jetzt kommt‘s mal schön und dann haut man ihnen das dritte rein.“ Die Münchner hatten sich nach einer 2:0-Führung durch den späten Ausgleichstreffer von BVB-Stürmer Anthony Modeste mit einem 2:2 begnügen müssen. 

Hoeneß: Bayern hat 70 Minuten „hervorragendes Spiel“ gemacht

Das Unentschieden könne man nicht mit anderen vergleichen. Man habe „beim wahrscheinlich zweitbesten Club“ in Deutschland vor 80 000 Zuschauern gespielt, sagte Hoeneß. Über 70 Minuten habe man ein „hervorragendes Spiel“ gemacht. Aber in den letzten 20 Minuten habe man erst die eigenen Chancen nicht genutzt, „und dann nachher zu sehr das Spiel aus der Hand gegeben und Dortmund noch einmal die Chance gegeben“, sagte der langjährige Manager und Präsident.

Hoeneß sieht keinen Anlass für Trainerdiskussion

Für eine Trainerdiskussion sei „überhaupt kein Grund vorhanden“, sagte Hoeneß auf eine entsprechende Frage. „Erstens sind wir mit drei Siegen gestartet und zweitens sind wir in der Tabelle nach wie vor in Reichweite der Spitze. Und ich bin überzeugt, wenn sich alles normalisiert, dass wir bald wieder Tabellenführer sind.“ In der Tabelle belegen die Münchner hinter dem Spitzenduo Freiburg und Berlin mit 16 Punkten Rang drei. 

Hoeneß benennt FC-Bayern-Schwachstelle: „Uns fehlt ein Neuner“

Hoeneß vermisst einen Stürmertypen wie Robert Lewandowski beim FC Bayern München. „Eines ist ganz sicher, dass ich glaube, dass uns schon ein Neuner fehlt“, sagte Hoeneß im „Sonntags Stammtisch“ im BR Fernsehen. „Das ist eine schwierige Entscheidung gewesen, den Robert abzugeben. Mit dem Risiko, dass man bestimmte Tore nicht mehr macht - nämlich so eines wie Modeste gestern.“

Die Münchner hatten im Sommer den abwanderungswilligen Robert Lewandowski (33) an den FC Barcelona abgegeben. Der FC Bayern hatte danach angekündigt, dies auch mit einer angepassten Spielweise auffangen zu wollen. Das glückte zu Saisonbeginn bestens, was auch Hoeneß nochmal hervorhob.

Im Supercup gegen Leipzig (5:3) und in der Liga gegen Frankfurt (6:1) habe die Mannschaft gezeigt, dass es auch ohne Nummer 9 gehe, sagte der 70-Jährige, regte aber das Nachdenken über einen anderen Kurs an. „Ich meine, dass man sich mit dem Thema zumindest mal mittelfristig beschäftigen muss“, sagte der langjährige Manager und Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Wiederholt war darüber spekuliert worden, dass England Topstar Harry Kane von Tottenham Hotspur ein Thema für den FC Bayern werden könnte.

Ohne eine echte Nummer 9 auf Top-Niveau müssten Trainer Julian Nagelsmann und die Mannschaft das „irgendwie anders kompensieren“. Für Lewandowski, der für die Mindestsumme von 45 Millionen Euro gewechselt war, habe man aus finanziellen Gründen keinen direkten Nachfolger verpflichten können. Dafür sei das Geld nicht mehr da gewesen, sagte Hoeneß. „Wenn man jetzt heute einen Topmittelstürmer geholt hätte, dann hätten wir richtig hinlangen müssen. Man war überzeugt, dass man das auch so kompensieren kann.“

Die Münchner hatten Liverpool-Star Sadio Mané (30) als Top-Neuzugang verpflichtet. Zudem kam Sturmtalent Mathys Tel (17) für die Offensive. Schlagzeilen schreibt auch Oliver Kahn mit einem Wut-Ausbruch. (dpa)

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