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Biathlon-WM: Wirbel um Startplätze - Norwegen-Boss attackiert Verband

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Von: Tobias Ruf

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Biathlon: Norwegen-Coach Siegfried Mazet mit seinen Top-Stars Johannes Thingnes Boe (links) und Sturla Holm Laegreid.
Biathlon: Norwegen-Coach Siegfried Mazet mit seinen Top-Stars Johannes Thingnes Boe (links) und Sturla Holm Laegreid. © picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Unmittelbar vor den ersten Einzelrennen bei der Biathlon-WM 2023 in Oberhof sorgt die Anzahl der Startplätze für Unruhe. Die Teams sind sauer, der Verband verspricht Besserung.

Oberhof - Bei der Biathlon-WM 2023 in Oberhof gibt es kurz vor den Sprints der Damen und Herren Ärger um die Startplätze. Norwegens Herren-Coach Siegfried Mazet spricht von einem „beschämendem Vorgang“, Schweden-Coach Johannes Lukas von einer neuen Regel, wie „wir und viele andere Länder sie noch nicht kannten“.

Worum geht es genau? Bislang durften die Topnationen bei einer Biathlon-WM vier Athleten starten lassen. Einen zusätzlichen Startplatz gab es nur, wenn man den amtierenden Weltmeister oder Olympiasieger stellte.

Biathlon-WM: IBU ändert Regel, Teams kriegen es nicht mit

Im Sommer hatte der Biathlon-Weltverband diese Regel geändert, aber wohl nicht ausreichend an die Teams kommuniziert. „Die Regelsituation ist so, dass sie neben der Grundanzahl von vier pro Nation davon spricht, dass ein fünfter Starter möglich ist, sofern die jeweilige Nation Athleten innerhalb der Top 15 des Gesamtweltcups hat“, hatte DSV-Sportdirektor Biathlon, Felix Bitterling, nach der Bekanntgabe des deutschen Kaders mitgeteilt.

Vor allen Dingen in Skandinavien sorgte die mangelhafte Kommunikation für großen Ärger. „So wurde es noch nie erklärt!!! Es ist beschämend. Die IBU muss eine Selbstprüfung vornehmen“, twitterte Norwegens Herren-Coach Siegfried Mazet am Donnerstag.

Biathlon-WM: Andersen verpasst WM und ist mächtig sauer

Norwegen war von fünf Startplätzen ausgegangen und hatte Filip Fjeld Andersen statt zur WM nach Obertilliach zum IBU-Cup geschickt. Dort infizierte er sich mit Corona und musste nach seiner Rückkehr nach Oberhof direkt wieder abreisen.

Hätte sein Verband die Regel richtig interpretiert, wäre er gar nicht dort gewesen, sondern beim A-Team. „Warum kommt ihr mit dieser Information einen Tag vor dem Rennen? Wenn ihr die ganze Saison über etwas anderes kommuniziert habt?“, schrieb Andersen auf Twitter.

Die Schweden verzichten aufgrund der Krankheitswelle in Obertilliach auf eine Nachnominierung und hadern ebenfalls mit der IBU. „Diese Regel ist so neu, dass wir und viele andere Länder sie noch nicht kannten“, sagte der deutsche Cheftrainer Johannes Lukas. Und niemand habe die Regel so verstanden wie die IBU.

Der Weltverband will die Schuld nicht auf sich sitzen lassen, räumte aber Fehler in der Kommunikation ein. „Die Teams müssen die Regeln kennen und wenn sie Fragen haben, müssen sie auf uns zukommen. Aber wir werden daraus lernen, um es in Zukunft besser zu machen“, sagte IBU-Kommunikationschef Christian Winkler dem schwedischen Sender SVT.

Quelle: chiemgau24.de

truf mit Material von dpa

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