Mit Boateng dreht Schalke auf
Gelsenkirchen – Kevin-Prince Boateng macht“s möglich. Der Transfercoup hat den FC Schalke 04 beim 2:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen zum ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga beflügelt.
Im Westschlager gelangen Marco Höger (30.) und Jefferson Farfan (83./ Foulelfmeter) vor 61 973 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena die Tore. Der gefeierte Mann war nach seinem guten Debüt im Schalke-Dress jedoch Boateng. Für die Gastgeber war es erst der dritte Heimsieg in den vergangenen 15 Jahren gegen die zuvor ungeschlagenen Leverkusener.
„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben so auf die Ohren gekriegt. Es hat immer geheißen: Mentalitätsproblem“, sagte Schalke-Trainer Jens Keller. Keinen wolle hervorheben, betonte der Coach, sagte dann aber über Boateng. „Das war sehr gut, wie er sich bewegt und Räume geschlossen hat.“
Der Bundesliga-Rückkehrer selbst gab sich bescheiden. „Ich bin superglücklich, dass wir die drei Punkte hier behalten konnten. Die Mannschaftsleistung war überragend“, sagte der Neuzugang vom AC Mailand, der von den Schalke-Fans mit viel Applaus begrüßt worden war.
Mit Boateng wirkte Schalke nach der sportlichen Achterbahnfahrt der letzten Wochen plötzlich aggressiver und mutiger – und in der Abwehr stabiler. Auch dank des für Jermaine Jones als Sechser spielenden Roman Neustädter und dem beim HSV in Ungnade gefallenen und von den Hanseaten ausgeliehenen Dennis Aogo als solide agierenden linken Verteidiger. Adam Szalai spielte trotz Handverletzung mit einer dicken Bandage an der Hand.
Allerdings ließen die Leverkusener nur wenige Schalker Chancen zu. Die einzige große Möglichkeit nutzten die Gastgeber mit etwas Glück. Höger verlängerte einen gefährlich hereingedrehten Freistoß von Jefferson Farfan mit der rechten Schulter.
Bayer versuchte danach zwar Druck zu machen, doch die zuletzt in der Defensive nicht so sattelfesten Schalker – neun Tore in drei Spielen – riegelten den Strafraum gut ab. Um ein Haar hätte Boateng (65.) sein Bundesliga-Comeback sogar noch mit einem Tor gekrönt, doch seinen Kopfball nach Farfan-Flanke parierte Bayer-Keeper Bernd Leno glänzend. Dafür setzte Farfan mit einem an ihm verursachten Foulelfmeter den Schlusspunkt zum 2:0. dpa