Ehrenamt in Gefahr?
Wasserburger Vereinsport hat zu kämpfen: So will die Stadt helfen
- VonHeike Duczekschließen
Mitgliederrückgang, gestiegene Kosten: Auch in Wasserburg hat der Vereinssport seit dem Pandemiestart finanziell zu kämpfen. Der Hauptausschuss sieht Handlungsbedarf.
Wasserburg – Die Stadt Wasserburg will die Sportförderung verdoppeln – dauerhaft. Einstimmig hat der Haupt- und Finanzausschuss dem Stadtrat empfohlen, das Budget in diesem Bereich von 30.000 auf 60.0000 Euro zu erhöhen.
Diese Summe war bereits in den Pandemiejahren ausgezahlt worden – um die Folgen der Coronakrise, unter der die Vereine stark gelitten haben, abzudämpfen. Doch obwohl jetzt wieder Kurse und Trainingsprogramme sowie Jugendarbeit und Turnierbetrieb stattfinden können, wirkt die Pandemie nach, berichtete Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) im Ausschuss. Die Vereine würden zum Teil rückläufige Mitgliederzahlen verzeichnen. Gleichzeitig seien auch sie von den steigenden Kosten bei Materialien und von den hohen Benzinpreisen betroffen. Kölbl sieht die Gefahr, dass das Ehrenamt leidet, gewachsene Strukturen einbrechen. Die Stadt müsse ihren Beitrag zur finanziellen Entlastung leisten. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass durch den Abstieg der Basketballdamen die bisher extra für sie gezahlten Jugendfördermittel in Höhe von 15.000 bis 18.000 Euro wegfallen würden.
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„Jeder Euro für die Sportförderung ist gut investiert“, unterstützte Werner Gartner (SPD) das Anliegen. Heike Maas, Fraktionsvorsitzende von CSU-Wasserburger Block-Freie Wähler, sprach sich ebenfalls dafür aus, die Mittel zu erhöhen. Die Vereine hätten schließlich eine wichtige Rolle inne. Sie seien „Teambilder, Gesundheitsförderer und Sozialarbeiter“ in einem.
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Die Verwaltung sicherte außerdem zu, dass aufgrund der Verdoppelung der Summe künftig sämtliche weitere pauschale Zuschüsse für den laufenden Betrieb von Vereinen oder Abteilungen wegfallen würden. Die Auszahlung erfolgt laut Verwaltung nach einem Verteilungsmodus der Sportförderrichtlinien des Freistaates, angelehnt an die Anzahl jugendlicher Mitglieder und von Übungsleiterlizenzen.