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GEMEINDERAT ALBACHING

Waldkindergarten ja oder nein?

Steigende Anmeldungszahlen bei der Kindertagesstätte in Albaching – wie soll das Problem gelöst werden? I. Günster
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Steigende Anmeldungszahlen bei der Kindertagesstätte in Albaching – wie soll das Problem gelöst werden? I. Günster

Soll in Albaching ein Waldkindergarten eingerichtet werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung. Ein Beschluss wurde nicht gefasst, aber längere Zeit diskutierten die Räte, wie mit den steigenden Anmeldungszahlen der Kindertagesstätte am besten umzugehen sei und ob dies eine Option sein könnte.

Albaching – Eine Elternbefragung soll nun zeigen, wie diese zu einem Waldkindergarten stehen und ob sie ihre Kinder dorthin schicken würden. Der Träger, die Pfarrei St. Nikolaus, würde sich so eine Einrichtung wünschen.

Anlass für die Diskussion waren die Anmeldungszahlen für das Kindergartenjahr 2017 und 2018, die dem Gemeinderat vorlagen. Insgesamt 69 „Regelkinder“, davon 54 aus Albaching, 19 Krippen- und vier Integrationskinder sind für das kommende Kindergartenjahr angemeldet. Zwischen 22 und 29 Kinder besuchen von montags bis freitags den Hort. In diesem Zusammenhang soll auch überlegt werden, ob aus dem Hort nicht diejenigen, die bis 14 Uhr gebucht haben, eine kommunale Mittagsbetreuung nutzen könnten. Allerdings müsste diese Gruppe dann mindestens aus zwölf Kindern bestehen, damit es Staatszuschüsse gibt.

Man liege zahlenmäßig „schon jetzt über dem, was wir aufnehmen können“, erklärte Bürgermeister Franz Sanftl. Grundsätzlich könne es sich die Gemeinde schon einfach machen und diese Angelegenheit als Sache des Trägers betrachten, aber er plädierte dafür „man sollte schon zusammenarbeiten“. Gemeinderat August Seidinger junior erzählte davon, dass er von Waldkindergärten mit Tipis wisse, mit denen Kinder sowie Eltern gleichermaßen zufrieden seien. Als grundsätzlich ambivalent nahm er die Problematik der steigenden Anmeldungszahlen wahr: „Zuerst freuen wir uns über die Kinder im Kinderhaus, dann weisen wir sie ab. Das ist nicht ideal“, meinte Seidinger.

Gemeinderätin Jessica Vital-Robarge erklärte, dass ihr die Entstehungsgeschichte des Kinderhauses „quer“ liege. Für sie sei der Effekt erkennbar, immer noch etwas dazu zu nehmen, was wiederum mehr Gastkinder anziehe. Andere Gemeinden „ducken sich schon mal weg“, so Vital-Robarge. „Wie kann bei einem Kindergarten denn so ein Überschuss entstehen?“ lautete ihre grundsätzliche Frage. Es sei schon möglich, Gastkinder abzulehnen, wenn die Einrichtung schon mit gemeindeeigenen Kindern voll ausgelastet sei; in jedem Fall sollte man aber schon genauer hinschauen: „Warum wollen auswärtige Kinder zu uns? Nur weil unser Kinderhaus schöner und neuer ist? Hier mag ich die Planung des Trägers kritisieren“, konstatierte die Gemeinderätin.

Als schwierig betrachtete es Gemeinderat Tobias Langer, wenn man jetzt Kinder, die schon da seien, abweise. „Wir haben kürzlich ein großes Kinderhaus gebaut und jetzt reicht es schon nicht mehr“, bedauerte Helmut Maier und mahnte die Gemeinde, sie solle sich schon dazu durchringen und notfalls „Auswärtigen absagen“. Für einen Waldkindergarten in Albaching „fehlen mir die pädagogischen Gründe“, so Maier, hierfür sehe er keine Notwendigkeit.

„Gemeindeeigenen Kindern absagen, das geht gar nicht.“ Gemeinderätin Marlene Langmeier

Den gemeindeeigenen Kindern absagen, „das geht gar nicht“, fand Marlene Langmeier, und Zweiter Bürgermeister Rudolf Schreyer rief in Erinnerung, dass die Planung für das Kinderhaus da raufhin ausgelegt worden sei, dass es für längere Zeit reiche. Stefan Schwimmer meinte, er würde einen Waldkindergarten durchaus begrüßen, aber den Kindergarten insgesamt wolle er „nicht noch mehr aufblasen“; das ziehe immer noch mehr Anmeldungen an. Falls ein Waldkindergarten eingerichtet werden sollte, stelle sich auch die Frage der Unterbringung der Kinder, beispielsweise bei schlechtem Wetter. Ein Blockhaus wäre eine Möglichkeit, konnte sich der Rat vorstellen.

Eine Entscheidung will das Gremium erst treffen, wenn das Ergebnis aus der Elternbefragung vorliegt.

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