Konzept vorgestellt
„Viele Bausteine weggebrochen“: Das sagt Haags Bürgermeisterin zu den Plänen fürs InnKlinikum
- VonAnja Leitnerschließen
Es gibt weitere Einschnitte im „InnKlinikum Altötting und Mühldorf“. Das trifft auch die Haager Bürger. Bürgermeisterin Sissi Schätz übt Kritik. Und wundert sich.
Haag/Mühldorf - Im Landratsamt Mühldorf wurde jüngst ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Verbesserung der Patientenversorgung, Mitarbeiterzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit am „InnKlinikum Altötting und Mühldorf“ vorgestellt. Den Bürgern in den Landkreisen Mühldorf und Altötting auch künftig medizinische Versorgung so wohnortnah und so hochwertig wie möglich zu bieten, das ist das Ziel des „InnKlinikums“, wie Vorstand Thomas Ewald bei der Pressekonferenz verdeutlichte.
Die Notaufnahme in Mühldorf bleibt erhalten, doch die Schlaganfalleinheit und die Versorgung von Herzinfarkten werden — weg von Mühldorf — in der Klinik Altötting zentriert. Eine kardiologische Grundversorgung in Mühldorf bleibe aber vorhanden, so Mühldorfs Medizinvorstand Dr. Wolfgang Richter.
Schätz sieht Konzept als „sehr nachteilig“ für westlichen Landkreis
Für Haags Bürgermeisterin Sissi Schätz ist dieses Konzept „sehr nachteilig“ für den westlichen Landkreis Mühldorf. Zwar hätte Ewald bei der Informationsveranstaltung bestätigt, dass es von Mühldorf nach Altötting nur acht Minuten länger mit dem Rettungswagen dauere, doch von Haag nach Mühldorf sei es eben auch schon ein Stück, meint die Rathauschefin. Eine „wohnortnahe Versorgung“ stelle sie sich anders vor - zumindest aus Sicht der Haager Bürger.
Was Schätz überrascht habe, waren die Reaktionen der Mühldorfer Stadträte und des Bürgermeisters Michael Hetzl auf das neu vorgestellte Konzept. „Sie haben die weitere Vorgehensweise gelobt und eigentlich für gut befunden“, sagt Schätz. „Darüber habe ich mich schon gewundert, schließlich wurden zwei große Elemente des Mühldorfer Klinikums — Schlaganfalleinheit und Versorgung von Herzinfarkten — nach Altötting versetzt“. Dasselbe gelte auch für die Haager Klinik: „Viele Bausteine sind weggebrochen“, sagt die Rathauschefin.
Wie Mike Schmitzer, Pressesprecher des InnKlinikums Altötting und Mühldorf, auf Anfrage berichtet, hätten mittlerweile 54 Arbeitskräfte gekündigt. Das entspreche etwa 23 Prozent der ehemals in Haag beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir bedauern das als InnKlinikum sehr und haben für jede einzelne Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter gekämpft, akzeptieren aber natürlich auch, dass manche Beschäftigte - beispielsweise aus Gründen der Wohnortnähe zu Haag — das InnKlinikum verlassen haben“, erklärt Schmitzer. Ewald hatte bei der Infoveranstaltung in Haag am 12. Januar bekannt gegeben, dass bis dato 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt hätten.