„Bewusst leben“
„Schüler erleben, wozu sie fähig sind!“: Statt Mathe wird am Gymnasium Gars gepflanzt und ukrainisch gekocht
Statt Mathe und Deutsch wird gepflanzt. Das haben die Garser Schüler beim Projekttag erlebt.
von Stefan Kohlert
Gars – Ungewöhnlicher Anblick im Gymnasium Gars: Statt Mathe, Deutsch und Geschichte zum Abschluss des Schuljahres Projektarbeit auf dem Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler saßen nicht vor ihren Büchern, sondern schaufelten, hämmerten und rannten – vor allem für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
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Die Schulgemeinschaft hatte bereits zum zweiten Mal einen solchen Projekttag organisiert. Das diesjährige Motto: „Bewusst leben“.
Zu den Angeboten gehörten unter anderem eine ökologische Exkursion zu einem Biobauernhof, ein Workshop, bei dem Schüler Naturkosmetik herstellen konnten, und ein Vortrag zum „bewusst leben“.
Gesamte Schulfamilie beteiligt sich
Treibende Kräfte bei der Umsetzung der Aktivitäten seien laut Schulleiter Gunther Fuchs, die Lehrerinnen Raphaela Baumgartner, Sarah Kobler und Anja Wiedmann gewesen. Die Aktion lebe auch durch die intensive Mitarbeit des Kollegiums sowie der Jugendlichen. Aber auch externe Referenten und Eltern hätten sich beteiligt, erklärte Fuchs.
Die Tatkraft von 22 Gymnasiasten war besonders gefragt beim Projekt „Blühflächen schaffen“. Das Gymnasium Gars erstellte gemeinsam mit der Gemeinde Unterreit und dem „Blühpakt Bayern“ ein Konzept, um ökologisch wertvolle Fläche zu schaffen. Das von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Areal soll laut Daniela Fischer, Baureferentin der Gemeinde Unterreit, blühende Gehölze, Blumenwiesen und auch eine Gewässerfläche für Amphibien enthalten. Besonders schön sei für Fischer die Tatsache, dass Jugendliche aktiv mitwirken können und ein Gebiet schaffen würden, das für viele Generationen von Wert sei. Auch Helmut Schreiner, ehemaliger Lehrer am Gymnasium Gars und Aufsichtsperson beim Projekt, erklärt: „Hier können Schüler erleben, wozu sie fähig sind!“
Mit einem „Wasserlauf“ sammelten Schüler für die sieben Patenkinder aus Indien oder Mauretanien. Aufgabe des Wasserlaufs war es, volle Kanister um den Rasenplatz zu tragen. „Sinn dahinter ist es, symbolisch darzustellen, wie schwer es in Entwicklungsländern ist, an Wasser zu kommen“, so Lehrerin Eva-Maria Göbel.
Mensch und Tier miteinbeziehen
Richtig handwerklich wurde es für die Schüler, die sich für das Projekt „ Nistkästen basteln“ entschieden hatten. Aufgabe war es, vorgefertigte Bauteile zusammenzusetzen und zu bemalen. Die Schüler freuten sich über die Nistkästen, die von der Organisation „Bund“ stammen und von Menschen mit Behinderung vorgefertigt wurden. So würden Mensch und Tier miteinbezogen, erklärten die Jugendlichen .
Ein Highlight: Ein Verkaufsstand mit ukrainischen Gerichten, die von den aus der Ukraine stammenden Schülern des Gymnasiums zubereitet und verkauft wurden. Sinn dieser Aktion sei es laut Katerina Schwarzenböck, Workshopleiterin der Gruppe, den Schülern das Land näherzubringen.