Nachhaltigkeit, Inflation und Energiekrise
„Politiker wissen nicht, wo der Schuh drückt“: CSU-General Martin Huber in Rott unter Druck
- VonRichard Helmschließen
- Sophia Huberschließen
„Näher am Menschen“: Das ist der Slogan der CSU. Doch das bezweifeln bei der Podiumsdiskussion in Rott viele.
Rott am Inn – „Näher am Menschen“: Das ist der Slogan der CSU. Vorsitzender der Rotter Ortsgruppe, Alexander von Hagmann, erklärte beim ersten Podiumsgespräch jedoch: Wenn er die Politik in Berlin verfolge, habe er den Eindruck, dass viele Politiker nicht wüssten, wo den Bürgern der Schuh drückt. Deswegen sei er auf die Idee, diese Diskussion zu veranstalten.
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Geladen war Generalsekretär der CSU, Dr. Martin Huber, und der Rosenheimer Unternehmer Richard Diebald von Diebald Lackierung Logistik. Die Moderation übernahm Gerd Maas aus Wasserburg, Vorstandsmitglied im Landesverband Bayern „Die Familienunternehmer“.
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Der Saal im Gasthaus Stechl war voll besetzt, auch mit lokaler Prominenz. Gespannt lauschte das Publikum der Diskussion, die ein weitreichendes Spektrum an Themen umfasste, wie Fragen zur Heimat und Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit, Inflation und Energiekrise. Viele Entwicklungen beäugten Huber und Diebald kritisch. So würden die Bürokratie und der Staat, der die Eigenverantwortung der Bürger und Unternehmen untergraben würde, negativ bewertet. Von Generalsekretär Huber wurde auch die Ampelkoalition kritisiert. Unter anderem erklärte er: „Wenn ein Bundeskanzler von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen muss, dann ist es meistens das Ende einer Regierung.“
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Vonseiten Diebalds blieb jedoch auch die CSU nicht verschont. So hätte sie unter Bundeskanzlerin Angela Merkel zu sehr auf russisches Gas gesetzt und bei der Schließung der Atom- statt der Kohlekraftwerke falsch entschieden, was sich nun rächen würde. Vorschläge, um den Energiemangel zu beheben gab es bei der Podiumsdiskussion viele. Angefangen beim Bezug von Fracking-Gas aus den USA, über Geothermie und des Ausbaus der Windräder bis hin zur weiteren Förderung von Wasserstoff.
Sorge: der Arbeitskräftemangel
Sorge bereitete sowohl Diebald, als auch Huber, der Arbeitskräftemangel. Das Leistungsprinzip werde mehr und mehr außer Kraft gesetzt, davon war Diebald überzeugt. Auch Huber schlug als Lösung vor, Leitung wieder zu belohnen. Dies fange klein an, zum Beispiel mit einer Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer an.
Schlussendlich hatten auch die Zuschauer im Gasthaus Stechl viele kritische Fragen und Forderungen an den CSU-Generalsekretär. Mehr Windkraft, eine bessere Vereinbarkeit von Denkmalschutz und Photovoltaikanlagen waren nur einige davon.
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