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Eishockey-Star Bernhard Urban (51) in Pfaffing beigesetzt: "Er war ein toller Kerl"

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Von: Winfried Weithofer

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Großes letztes Geleit für Dr. Bernhard Urban: Die Kirche in Pfaffing konnte die vielen Trauergäste nicht fassen © Weidhofer

Mag Pfaffing auch in ein mildes Herbstlicht getaucht gewesen sein – es war ein schmerzvoller Tag für die Gemeinde. Die Trauer ist groß um Bernhard Urban, der mit 51 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war. Urban war langjähriger Spieler des EHC Klostersee.

An der Trauerfeier in der Pfarrkirche St. Katharina nahmen gut 300 Gäste teil. Viele fanden keinen Platz mehr in der Kirche, sie hörten vor dem Eingang zu. 

Der 51-Jährige war am 29. Oktober im Krankenhaus Traunstein seinen schweren Verletzungen erlegen, die er sich bei einem Unfall zugezogen hat. Der Pfaffinger war mit seiner Moto Guzzi am 27. Oktober von Albaching kommend in Richtung Edling unterwegs gewesen, als er kurz vor einer Linkskurve stürzte und an einen Baum krachte. Er hinterlässt seine Frau Claudia und vier Kinder. 

Zur Traueranzeige für Bernhard Urban

Statusdenken war ihm fremd 

Der Pfaffinger Bürgermeister Lorenz Ostermaier erinnerte im Gespräch mit unserer Zeitung daran, dass Urban ein Mäzen für Pfaffinger Einrichtungen war. „Er hat seit mehreren Jahren ansehnliche Beträge an die Feuerwehr, an die Kindergärten, an Zwergerlgruppen gespendet.“ Er sei in der Gemeinde „gut verwurzelt“ gewesen. 

Ein beruflicher Wegbegleiter Urbans sagte am Rande der Feier: „Ich behalte ihn als ruhigen, freundlichen, aber auch tatkräftigen, zupackenden Mitarbeiter in Erinnerung. Ein sozial denkender Mensch.“ 

In einer bewegenden Andacht erinnerte Pfarrer Josef Huber an den Lebensweg des Verstorbenen, der in Grafing aufwuchs. Nach der Schulzeit lernte er erst Maschinenschlosser, später machte er Abitur und studierte an der TU München. Den Doktortitel erwarb er im Fach Physik. Seit 2002 war er verheiratet und wohnte seitdem in Pfaffing. 

Seine Hobbys waren seine 21 Schildkröten – und das Motorradfahren 

„Er liebte das Rumschrauben am Gefährt“, so der Pfarrer. Huber verlas einen Nachruf, den einer der Brüder des Verstorbenen verfasst hatte: „Ihn hat immer interessiert, was die Welt im Innersten zusammenhält.“ Bescheidenheit habe den Verstorbenen ebenfalls ausgezeichnet: „Status und dessen Symbole waren für ihn ein eher seltsames Phänomen. Status bedeutete für ihn, als Doktor der Physik mit einer alten Klapperkiste herumzufahren und damit dem Ego ein Bein zu stellen.“ 

Spieler beim EHC Klostersee

Einen Namen gemacht hat sich Urban auch als langjähriger Spieler des EHC Klostersee. Der Verein hat ihn auf der Homepage als treuen Freund gewürdigt. Mit knapp 400 Spielen in der ersten Mannschaft von 1986 bis 1996 sei er einer der Sportler mit den meisten Einsätzen für die Grafinger gewesen. „Er hinterlässt eine große Lücke in unserem Verein“, schrieb Präsident Sascha Kaefer. Auch einige von Urbans früheren Mitspielern waren gestern zur Trauerfeier nach Pfaffing gekommen. „Er war ein guter Spieler“, sagte Josef Pollinger aus Grafing. „Ich bin von seinem plötzlichen Tod tief betroffen, er war ein sehr guter Kamerad und auch menschlich ein toller Kerl. Immer verlässlich.“

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