Bauzeit beendet
Pack die Badehose ein: Das Haager Sportbad eröffnet bald
- VonAnja Leitnerschließen
- Karlheinz Günsterschließen
Noch dürfen nur Schüler und Vereine das neue Schwimmbad und die Sporthalle in Haag nutzen. Doch lange soll es nicht mehr dauern, dann wird das nasse Vergnügen für alle eröffnet.
Haag/Kirchdorf/Maitenbeth/Rechtmehring – Ein Sprung ins kühle Nass: Das haben die Mitglieder des Schwimmvereins „Haager Hechte“ schon erleben dürfen. Zweite stellvertretende Vorsitzende und Bürgermeisterin Sissi Schätz ist begeistert von dem neuen Schwimmbad: „ Es ist wirklich schön geworden und wir freuen uns, dass wir das Training – vor allem in den Wintermonaten – wieder aufnehmen können“, erzählt sie. Im 28 Grad warmen Wasser dürfen Schüler und Vereine losschwimmen. Wann die Öffentlichkeit baden darf, ist allerdings wegen der Corona-Maßnahmen noch offen, vielleicht im März.
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Mit der Sanierung der Sport- und Schwimmhalle hat der Schulverband Haag-Kirchdorf-Maitenbeth-Rechtmehring nicht nur dessen Technik aktualisiert, sondern das Gebäude aus den 70er-Jahren mit einer hellen, freundlichen Erscheinung und vielen interessanten Details versehen. Bei einem Rundgang bestätigt Haags Bauamtsleiter Andreas Grundner den Eindruck, dass es „wie ein neues Gebäude“ sei, alles riecht auch nach Farbe, nach Holz und anderen Materialien.
Die Gestaltung der Außenanlagen steht noch bevor und Kleinigkeiten sind noch abzustimmen, etwa die Beleuchtung in der Sporthalle. Ist der Vorhang zur Abgrenzung der eineinhalbfachen Fläche oben, sollte ein einziger Einschaltknopf für das gesamte Deckenlicht genügen.
Viele technische Gadgets
Selbst steuern geht aber auch, hinter eingelassenen Türchen verbirgt sich die Licht- und Lüftungssteuerung, „wobei die Lüftung eigentlich immer läuft“. Möglichst viele Sportarten sollen möglich sein, das verraten schon die vielen Linien auf dem Boden.
Für Badminton lässt sich der Luftstrom so weit ändern, dass er den Ball nicht beeinflusst, überhaupt entspricht die Helligkeit des Lichts den Vorgaben für Wettkämpfe und zu den weiteren technischen Finessen zählen, dass Wasser berührungslos aus dem Hahn fließt, außerdem eine automatische Spülung bei Nichtgebrauch, Bewegungsmelder anstelle der Lichtschalter und eine Rückgewinnung der Wärme zu 90 Prozent – so etwas erfordert einiges an Wissen in etlichen Fachgebieten.
Arbeitsplatz schon eingerichtet
Die Geräteräume werden derzeit bestückt; was ist von den alten Gegenständen noch zu gebrauchen, und was sollte weg? Das sind ddie Fragen, auch eine Etage tiefer in der Schwimmhalle. Verstopfen sich auflösende Schwimmhilfen nur die Filter oder kauft man besser neue?
Schwimmmeister Jörg Berchtenbreiter hat sich seinen neuen Arbeitsplatz bereits nach seinen Vorstellungen eingerichtet.
Bei ihm laufen die Informationen zur Wasserqualität zusammen, der Gang eine weitere Etage tiefer zur Technik soll damit seltener werden. Regelmäßig zu kontrollieren ist die Anlage dennoch, die Temperatur des Wassers alleine genüge nicht. Es ist aufzubereiten und Filter sind zu reinigen. Zur Entlastung des Schwimmmeisters sucht die Gemeinde eine weitere Fachkraft, denn das Freibad will im Sommer auch betreut werden.
Behindertengerecht ausgebaut
Völlig neu ist das Dampfbad, das ist nicht nur ein Raum, sondern ein gemütlicher Fleck mit gewölbter Decke, viel Mosaik und Holz und hellbraunen Bodenfliesen, die sich im ganzen Gebäude wiederfinden. Alles ist behindertengerecht, die Sporthalle ist mit einem neuen Aufzug zu erreichen. Umkleiden, Spinde und Sanitär sind neu, bewährt habe sich allerdings das Wertmünzensystem, dass daher geblieben ist. Der neue Zugang auf der Westseite ist fertig, alles ist in Betrieb. Miteinander kommt die Sanierung auf voraussichtlich auf sieben bis acht Millionen Euro, abzüglich eines 50-prozentigen Zuschusses.