Langjährige Arbeit trägt Früchte

Langjährige Arbeit trägt irgendwann Früchte: Seit zwei Jahrezehnten ist die "Internationale Kinder- und Jugendhilfe" (IKJH) aus Wasserburg in Bolivien und Peru aktiv, seit einem Dutzend Jahren läuft das Projekt Wiphala, das sich um arbeitende Kinder kümmert, diesen einen Schulabschluss ermöglicht. Und jetzt die ersten Akademikerinnen aus den eigenen Reihen hat.
Wasserburg - Seit 1995 unterstützt die IKJH Projekte in Bolivien und Peru. So in El Alto, der rasant wachsenden Trabantenstadt der bolivianischen Andenmetropole La Paz. Gerade Kinder und Heranwachsende leiden dort oft unter Perspektivlosigkeit, sozialer Benachteiligung und Gewalt. Dem setzt die Sozialpädagogin Monika Stöckl mit ihrem Projekt Wiphala seit zwölf Jahren etwas entgegen. Wiphala, unterstützt von der IKJH, ist heute eine gut etablierte, integrierte Anlaufstelle, Ausbildungsstätte und betreute Wohnmöglichkeit für arbeitende Kinder und Jugendliche.
"Immer mehr arbeitenden Kindern hilft Wiphala, keine Straßenkinder zu werden", so Monika Stöckl. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Schulabschluss, der in Bolivien der einzig effektive Weg aus der Spirale von Analphabetismus und Armut sei. "Die ersten Studentinnen sind derzeit mit ihren Studiengängen fertig und scheiden aus dem Projekt aus. Wir freuen uns über zwei fertig ausgebildete Krankenschwestern, zwei Anwältinnen und eine Gastronomin. Die nächsten rücken bereits nach", berichtet Monika Stöckl.
Bemerkenswert auch das über Jahre aufgebaute, projekteigene Ausbildungsangebot im handwerklichen Bereich. "2014 konnten wir ein eigenes Gebäude für unsere Werkstätten fertig stellen", so Monika Stöckl.
Wie gut Wiphala vor Ort integriert ist, zeigt auch die Strickgruppe Utan Phitiris, in der Mütter und Angehörige der betreuten Kinder wunderschöne, hochwertige Alpaka-Strickwaren herstellen, die in vielen Weltläden Süddeutschlands und Südtirols immer beliebter werden. Und die natürlich am Weberzipfel zu bekommen sind. 2014 neu als Abnehmer hinzugekommen sind die Weltläden in Pfarrkirchen und Burghausen sowie in St. Ulrich (Grödnertal) und Neumarkt.
In 15 Jahren zum großen Arbeitgeber
Auch die von der IKJH unterstützten Projekte im peruanischen Cusco laufen stabil, so Markus Koske, Vorsitzender der IKJH. Über 130 junge Frauen, alle Opfer sexueller Gewalt, sowie deren Kinder wurden seit 2000 bei Mantay betreut. Das Projekt betreibt ein Ausbildungsprogramm und ist heute selbst ein relativ großer Arbeitgeber. Auch das Projekt Casa Verde, das Nachfolgeprojekt des seit 1995 geförderten Kinderheims Qoni Wasicha, hat - mittlerweile als Heim für Mädchen von drei bis 18 Jahren - 2014 erfreuliche Resultate erzielt. Was, wie Koske betont, ohne die unermüdliche und langjährige Unterstützung der Spender unmöglich gewesen wäre. re