Leserforum
Konzept vorgestellt, aber Umsetzung bleibt offen
Zum Artikel: „Alarmstufe Rot – So reagieren die Haager auf das Konzept für das Krankenhaus“ in der Lokalzeitung vom 14. Januar.
Es wurde nun ein Konzept vorgestellt, dass für Haag einen Gewinn bringen würde. Das ist und wäre sehr gut. Weniger gut ist, dass die genannten drei Monate fast um sind, und für das Haus in Haag und für das Haager Land nichts umgesetzt ist. Was wir jetzt wissen ist, dass in wenigen Jahren über 100 000 Pflegestellen unbesetzt sein werden und dass die InnKlinik das Haager Personal braucht, um das Konzept in Mühldorf, wenige Kilometer neben einem weiteren großen Krankenhaus (Altötting), betreiben zu können. Die Haager und Haagerinnen, die in Haag gearbeitet haben, müssen also ab jetzt in Mühldorf arbeiten oder sich einen anderen Arbeitgeber suchen und Mühldorf hat sich Personal gesichert, ohne neues einzustellen. In Haag sollen nun Räume zur Verfügung gestellt werden, um diese externen „Med-Versorgungsanbietern“ zur Verfügung zu stellen. Das InnKlinikum geht hier einen neuen Geschäftsweg. Weg von der Med-Versorgung, für den westlichen Landkreis, hin zur Immobilien-Vermieter-Branche. Auch wenn man das Konzept für die Belegung des Hauses in Haag gut findet, bleibt ein fader Geschmack. Wenn jetzt nicht lieber gestern als morgen mit der Realisation begonnen wird, wird die Realität Haag einholen. Alle externen Anbieter, an die zukünftig vermietet wird, brauchen medizinisches Fachpersonal. Je länger nun gewartet oder ein Umbau verzögert wird, um so mehr hat das jetzige Personal eine neue Heimat bei anderen Arbeitgebern gefunden und wird für Haag nicht zur Verfügung stehen. Man kann es auch so interpretieren: Mit diesem Konzept werden die anderen Standorte des InnKlinikums personell saniert, in dem die Zahl der Standorte reduziert wird und man kann sich in Mühldorf die Hände in Unschuld waschen.
Siegfried Maier
Haag