Countdown zum Haager Herbstfest
Wirte vom Unertl Bräustüberl und Christian Lettl übernehmen gemeinsam das Festzelt
- VonAnja Leitnerschließen
Christian Lettl ist der neue Festwirt beim Haager Herbstfest. Mit dabei sind auch die drei jungen Betreiber des Unertl Bräustüberls. Wir haben mit ihnen über die Vorfreude aufs Fest gesprochen, über Personalprobleme und warum sich Lettl den Spitznamen „Spritziger Wirt“ eingehandelt hat.
Haag in Oberbayern – Das Haager Herbstfest steht bevor. Am 23. September startet die rundum beliebte Wiesn. Neu mit dabei ist Festwirt Christian Lettl – wobei: So neu ist der 51-Jährige eigentlich nicht. Seit vielen Jahren schon ist Lettl bei der Veranstaltung aktiv.
Angefangen hat alles, als der damalige Festwirt Bernd Furch die Veranstaltungsleitung des Haager Herbstfests übernahm. „Bernd und ich kennen uns schon lange, auch von der Feuerwehr. Er hat mich damals gefragt, ob ich nicht mitanpacken will“, erzählt Lettl.
Und er wollte. Vom Aufbau bis zur Bedienung übernahm der 51-Jährige viele Aufgaben. Heuer hat der Festwirt zum ersten Mal ein eigenes Domizil: das Festzelt Bräu z‘Loh. 1000 Gäste haben dort Platz, davon 300 im Biergarten.
Planung, Organisation, Akquise
Das alles bedeutet viel Arbeit für Lettl: Planung, Organisation, Akquise. Zurzeit sucht er noch Bedienungen, denn diese sind – wie fast alle Wirte berichten – rar. Rund 15 Servicekräfte brauche er, bislang seien neun fest dabei. „Aber wir sind frohen Mutes, dass wir noch genügend Leute finden“, meint er zuversichtlich.
Glücklicherweise steht das Personal für die Küche aber schon fest: Die drei jungen Wirte, die jüngst die Haager Traditionsgaststätte Unertl Bräustüberl übernommen haben (wir berichteten), kümmern sich im Festzelt Bräu z’Loh um das leibliche Wohl der Gäste.
Der 27-jährige Lukas Schedlbauer, der ebenfalls 27-jährige Simon Felber und der 28-jährige Dominik Wright freuen sich auf die Zeit, stellen aber auch klar: „Für uns ist es Neuland“. Eine Gastronomie zu führen, sei etwas anderes, als eine Küche in einem Festzelt, verdeutlicht Felber. Vor allem da die drei jungen Köche für etwa 1.000 Gäste kalkulieren müssen. Trotzdem freuen sich die Gastronomen auf die Wiesn-Zeit und wollen sich so auch den Bürgern als Gastgeber vorstellen. Das Unertl Bräustüberl bleibt währenddessen übrigens geschlossen, denn beides miteinander könnten die Münchner nicht stemmen.
Die restliche Organisation übernimmt aber Christian Lettl. Seit Mai ist er schwer beschäftigt. „Ich wusste schon, dass es viel Arbeit wird, aber es ist wirklich brutal“, sagt er lachend. Noch dazu führt der Mauermeister und Bautechniker eine eigene Firma. Doch er habe „gute Leute, die ihm dort den Rücken freihalten“. So könne er sich auf die Vorbereitungen fürs Haager Herbstfest konzentrieren. Damit sei er den ganzen Tag beschäftigt.
Auch die Wiesn selbst werde bestimmt „noch mal eine harte Zeit“, ist Lettl überzeugt. Doch er und seine Frau Katja sind „eingefleischte Herbstfestgänger“, erzählt er. Katja Lettl hilft mit, wo sie kann – und ist wahrscheinlich selbst der größte Fan der Veranstaltung, wie sie erzählt. Dass heuer die Wiesn nach über zwei Jahren wieder stattfinden kann, darauf würde sie sich besonders freuen.
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Bedenken, dass Corona-Regelungen den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnungen machen könnte – beispielsweise mit Maskenpflicht im Zelt – hatten weder das Ehepaar noch die jungen Wirte. „Darüber haben wir uns überhaupt keine Gedanken gemacht. Für uns war klar, dass das Herbstfest heuer wieder in seiner normalen Form stattfinden kann“, so Lettl.
Mass Bier kostet 10,30 Euro
Die Mass Bier – egal ob Helles oder Weißbier – kostet im Festzelt Bräu z‘Loh 10,30 Euro. Beim Anstich am Freitag, 23. September, sind Landrat Max Heimerl und der erste Vorsitzender des Haager Festvereins, Dr. Stephan Dörfler, dabei, um das Fass anzuzapfen.
Bleibt nur zu hoffen, dass es bei den beiden besser ergeht als Christian Lettl bei der Bierprobe – denn der Zapfhahn wollte nicht ganz so wie der Festwirt, sodass das Bier aus dem Fass nur so herausströmte. Seitdem ist Lettl auch unter dem Namen „der spritzige Wirt“ bekannt.