Bürgermeisterin Sissi Schätz reagiert auf große Veränderungen
„Großer Verlust für Haag“: Welche Schließung im Krankenhaus am meisten schmerzt
- VonAnja Leitnerschließen
Das Haager Krankenhaus erlebt bald einen totalen Umbau. Das sagt Bürgermeisterin Sissi Schätz zu den gewaltigen Veränderungen.
Haag - Das wars mit der Geriatrie im Haager Krankenhaus. Das hat der Vorstand des InnKlinikums Altötting und Mühldorf bekannt gegeben. Bürgermeisterin Sissi Schätz zeigt sich „schwer enttäuscht“. Die Schließung der Geriatrie sei ein „großer Verlust für Haag“, so die Rathauschefin. „Die stationäre Versorgung in der Marktgemeinde ist nicht mehr gewährleistet“, bedauert sie. Das InnKlinikum wird künftig als „Ambulant-stationäres Krankenhaus mit integriertem Medizinischen Versorgungszentrum“ geführt. Es solle die haus- und fachärztliche Versorgung in Haag sicherstellen, eine 24-Stunden-Betreuung garantieren und helfen, das Defizit an Pflegemöglichkeiten zu mindern, teilte Landrat Max Heimerl in einer Pressekonferenz mit (wir berichteten).
Positiv festzustellen bleibt: „Die Lichter gehen nicht aus, die medizinische Versorgung bleibt erhalten“, sagt die Bürgermeisterin. Auch eine Tagespflege sei im Gespräch. Diese war bereits bei der Planung des neuen Wohngebiets „Südlich der Lerchenberger Straße II“ angedacht gewesen, doch der Investor konnte keinen Betreiber finden (wir berichteten). Vielleicht gelinge dies der Leitung des InnKlinikums.
Doch die Marktgemeinde steht noch vor einem anderen Problem: Am Bräuhausplatz ist bereits ein Ärztehaus geplant. Braucht Haag zwei Anlaufstellen für medizinische Versorgung? Darüber macht sich die Bürgermeisterin Gedanken. Sie müsse die ganzen Informationen „erst mal sacken lassen“. Auch der Krankenhausförderverein würde sich im kommenden Jahr sicherlich treffen, um über die verschiedenen Alternativen zu beratschlagen.
Auf Anfrage des OVB bestätigt das Landratsamt Mühldorf, dass die Vorgehensweise des InnKlinikums mit dem Investor abgestimmt sei. Die Behörde befinde sich diesbezüglich in einem engen Austausch.
Weiter erklärte die Bürgermeisterin, dass die Geschäftsführung der Klinik ein grobes Konzept vorgelegt habe, wie es für das Personal weitergehen soll. Im Gespräch mit dem OVB haben im Oktober mehrere Mitarbeiter berichtet, dass sie sich eine andere Anstellung suchen würden, wenn das Haager Klinikum nicht mehr öffnen würde. Zwar würden in Haag verschiedene Einrichtungen bestehen bleiben, doch ob hier alle 220 Mitarbeiter gebraucht werden, ist fraglich. Und ebenso, ob das Personal, dass nach Mühldorf versetzt wurde, um den Standort zu verstärken, dort bleiben wird.
Wann die Umsetzung beginnt, ist noch offen. Klinikleitung und Verwaltungsrat hätten bewusst jetzt und damit sehr früh über die Veränderungen informiert, damit die etwa 200 betroffenen Mitarbeiter Zeit hätten, sich Gedanken zu machen, wo sie künftig arbeiten wollen. Im Februar will die Klinikleitung mit der Umsetzung beginnen. Laut Vorstandsvorsitzendem des InnKlinikums, Thomas Ewald, sind Umbaumaßnahmen erforderlich. Wie viele Mitarbeiter in Haag gebraucht werden, konnte Ewald noch nicht sagen.
Verbessert werden soll zukünftig auch die Kommunikation zwischen der Klinikleitung und der Marktgemeinde Haag. Ewald habe angeboten, in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats die neuesten Entwicklungen vorzustellen, erklärte die Bürgermeisterin.