Ein Dorf zwischen Erleichterung und weiterer Verunsicherung
Festnahme nach brutaler Vergewaltigung in Obing: „Ein bisschen was bleibt in den Köpfen“
- VonSophia Huberschließen
- Heike Duczekschließen
Eine Woche nach der brutalen Vergewaltigung in Obing wurde ein dringend tatverdächtiger Mann festgenommen. In einer ersten Reaktion zeigten sich Bürgermeister Josef Huber und die Zweite Bürgermeisterin Fanny Mayer erleichtert.
Obing - Eine Woche lang befand sich Obing in Schockstarre, nachdem eine 54-jährige Frau Samstagnacht (2. April) mitten im Dorf überfallen und stundenlang vergewaltigt wurde.
Verunsicherung breitete sich im Ort aus. Zumal, wie sich herausstellen sollte, bereits Mitte März eine 20-Jährige von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht worden war. Die Polizei reagierte, und erhöhte die Präsenz im Ort deutlich. Tagsüber, aber vor allem abends und nachts, waren verstärkt Streifen in und rund um Obing unterwegs. Auch berittene Polizisten waren im Dorf präsent. Dennoch lebten viele Frauen und Mädchen in Angst.
Am Montagnachmittag kam dann die erlösende Nachricht: Wie die Polizei mitteilt, klickten bereits am Samstag (9. April) für einen Mann mit rumänischer Staatsbürgerschaft die Handschellen. Er gilt laut Polizei als „dringend tatverdächtig“, die Tat am 2. April begangen zu haben. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.
Bürgermeister Josef Huber erleichtert
„Was für eine gute Nachricht, jetzt heißt es hoffen, dass sich diese weiter verfestigen lässt“, sagt ein hörbar erleichterter Bürgermeister von Obing auf Nachfrage. Josef Huber erfuhr am Montagnachmittag von der Redaktion, dass ein Tatverdächtiger ermittelt wurde. Jetzt hofft er, dass bald wieder Ruhe einkehren kann im Dorf.
„Tief verunsichert“ sei die Bevölkerung seit der schrecklichen Tat. Viele Einwohner - vor allem Frauen - hätten sich nicht mehr allein auf die Straße getraut, schon gar nicht nach Einbruch der Dunkelheit.
„Großes Kopfschütteln“ habe außerdem die Tatsache ausgelöst, dass erst nach der Vergewaltigung der Vorfall im März, bei dem ebenfalls eine Frau bedroht wurde, jedoch entkommen konnte, bekannt geworden sei. „Hier hat die Kommunikation nicht funktioniert“, bedauert Huber.
Fanny Mayer: „Es ist nicht mehr ganz so, wie es vorher war“
„Sehr beruhigt“, ist Zweite Bürgermeisterin Fanny Mayer. Gerade eben habe sie die Neuigkeit online gelesen. „Es ist eine gute Nachricht“, sagt sie, doch trotzdem stelle sie für sich selbst fest: „Es ist nicht mehr ganz so, wie es vorher war.“
Trotz der Festnahme werde sie beispielsweise am Abend das Auto verwenden. „Man ist nicht mehr so unbedarft“, sagt sie. Sie hoffe, dass sich im Zuge der Festnahme auch der Vorfall vom März aufklären werde. Klar sei aber: „Ein bisschen was bleibt in den Köpfen.“