„Gaudi an der Goldach“
„Der ganz normale Wahnsinn“ kehrt beim Faschings-Auftakt in Sankt Wolfgang zurück
- VonJohanna Furchschließen
Zur „Gaudi an der Goldach“ lud der TSV Sankt Wolfgang ins Gasthaus zum Schex ein. Diesmal wieder vor Ort – diese Info ist aber wohl nicht bei allen angekommen.
Sankt Wolfgang – Faschings-Abteilungsleiter Anton Schwimmer und Klaus Brandlhuber wählten sich nämlich pünktlich zu Beginn in das Zoom-Meeting ein und stellten schnell fest: Der bunte Abend ist dieses Jahr ja gar nicht mehr online. Also stolperten sie, ganz Zoom-typisch ohne Hose, auf die Bühne und starteten damit „endlich wieder den ganz normalen Wahnsinn“.
Sketche, Slapstick-Comedy und Musik
Zusammensitzen und miteinander lachen, darauf freute sich TSV-Vorsitzender Albert Föstl, der in seiner ersten Begrüßungsrede zum Bunten Abend als Vereins-Chef humorvoll und mit zahlreichen Buchstabendrehern auf weltpolitische Themen und die Sankt Wolfganger Gemeindepolitik einging. Es folgten Sketche, Slapstick-Comedy und Musikeinlagen, bei denen genau das klappte: das miteinander Lachen. Denn auf der Bühne jagte ein Witz den nächsten.
Computakuas und Tinder-Wahnsinn
Beispielsweise zeigte sich beim „Computakuas“ mit Thomas Schwimmer und Georg Rott: „So nett ist das Internet gar nicht.“ Und auch die Schwierigkeiten der Partnersuche mittels Dating-Apps wurden an diesem Abend überdeutlich. Gefangen im Tinder-Wahnsinn wischten sich die Gäste durch Musiker, Mechaniker und Metzger, kämpften sich durch die Bedeutungen von Auberginen- oder Raketen-Emojis und schafften es schließlich zum ersten Date. Leider stimmte das Bild auf dem Profil nicht mit der Person überein und das Fazit war eindeutig: „Lieber beim Turnerball des TSV am übernächsten Samstag jemanden kennenlernen.“
Abteilungsleiter begeistert mit Gesangseinlage
Abteilungsleiter Schwimmer, der auch durch das Programm führte, sprang kurzfristig für Sängerin Adele ein, textete ihren Hit „Rolling in the deep“ auf sein E-Bike um und sang: „Ich rolle und ihr schiebt.“ Die verlangte Zugabe kam zum Ende des Abends, als er auch noch Peter Maffay ersetzen musste und statt „Über sieben Brücken musst du gehen“ über die Isener Brücke und den Umleitungsverkehr in Dorfen sang.
Traditionell berichtete das „TV Goldach“ mit den Moderatoren Elke Rachl und Christian Rott über die Sankt Wolfganger. Dabei recherchierten sie Geschichten von Servietten als Ohrenstöpsel, die dort über Tage unbemerkt stecken blieben, oder schwierige Heimwege nach einer alkoholgetränkten Nacht. Auch bei den anschließenden Zitaten und Flachwitzen wurden so manche bekannte Gemeindebürger und Geschäfte dableckt. So sei etwa das meistverkaufte Brot in der Bäckerei Gruber „des do“, dicht gefolgt von „na, des danem“.
Höhepunkt: Die Schlüsselübergabe
Höhepunkt des Abends war die Inthronisierung der Prinzenpaare mit Schlüsselübergabe. Zuvor zeigte das Kinderprinzenpaar Emilia I. von der kreativen Schwimmeria und Prinz Loris I. von der Pemmeringer mit fließenden Bewegungen ihren Walzer.
Nach jahrzehntelanger Pause präsentierte auch das Prinzenpaar Daniela I. vom Sankt Wolfganger Tortenpalast und Moritz I. der Ritter der holzernen Runde ihren Prinzenwalzer mit eleganten Drehungen und Hebefiguren beim Bunten Abend. Zweiter Bürgermeister Konrad Bernhard übergab den Schlüssel der Stadt und erhielt dafür zum Dank einen Kuss auf die Wange der Prinzessin.
„Jede Aufführung ist anders“, resümierte der Abteilungsleiter abschließend und zeigte sich begeistert von dem ausverkauften Saal.
Faschings-Gaudi geht weiter
Aber die Faschings-Gaudi ist noch nicht vorbei. Weiter geht es am Samstag, 28. Januar, ebenfalls im Gasthaus zum Schex, mit dem Turnerball. Der TSV Sankt Wolfgang lädt außerdem zum Kinderfasching in die Goldachhalle ein am Sonntag, 5. Februar, von 13 bis 17 Uhr.