Großartiger Auftakt
Haag: Erntedankgottesdienst mit Umzug der Vereine
- VonKarlheinz Günsterschließen
Erntedankgottesdienst mit Umzug der Vereine in Haag - Jubiläumsvereine AKUV und KSK feiern Jubiläum
Haag in Oberbayern – Etwas Unsicherheit gab es, ist der Ökumenische Erntedankgottesdienst in der Kirche, im Festzelt oder doch auf dem Marktplatz? Der Wetterbericht blieb spannend, die Veranstalter optimistisch, und so kamen die Menschen auf dem Marktplatz bei einem Hauch von Regentropfen und sogar mehreren Sonnenstrahlen zusammen und blieben trocken.
Dafür zogen Abordnungen von 25 Vereinen aus Haag und der Umgebung, dazu Bürgermeisterin Sissi Schätz, der Mühldorfer Landrat Max Heimerl, sowie Gemeinderäte und Bürger mit den Blaskapellen aus Kirchdorf und Isen vom Festplatz über die Hauptstraße zum Marktplatz. Mit dabei war die prächtige Erntekrone und ein Motivwagen mit der katholischen Kirche. Besonders erwähnt wurden die beiden Jubiläumsvereine. Der Arbeiter-Kranken-Unterstützungs-Verein (AKUV) begeht sein 125-jähriges Bestehen und die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) ihr 150-Jähriges.
Die beiden Pfarrer Ruth Nun und Pawel Idkowiak hoben den Dank beim Begriff des Erntedanks hervor. Jeder solle sich freuen, in Frieden all das genießen zu dürfen. Pfarrerin Ruth Nun stellte fest, „dass wir hier in Frieden feiern, während Krieg in der Ukraine ist“, aber das „bereitet uns große Sorgen“. Pfarrer Pawel Idkowiak sah in seiner Predigt nicht Reichtum an sich als schlecht an, vielmehr was Menschen daraus machen, etwa „schlemmen, faulenzen“, oder „auf Kosten anderer ohne Rücksicht leben“. Jeder würde aber nicht nur an den Taten gemessen, sondern auch an dem, „was er nicht tut“, bekräftigte der Pfarrer. Das verdeutlichte er mit der Gleichniserzählung des Armen Lazarus, in der es um die jeweiligen Blickwinkel des Reichen und des Armen geht.
Demnach, so der Pfarrer, solle man auch darauf achten, was man tun könnte, das sei oft einfacher als gedacht. Etwa „Zeit und Aufmerksamkeit schenken, Menschen helfen“ und „versuchen, für andere da zu sein“. Angesichts der prächtigen Erntekrone auf einem Wagen mit Feldfrüchten widmeten sich die Fürbitten ärmeren Menschen, „damit sie genug zu essen haben“. Und mit Blick auf den Krieg in der Ukraine auf „Weisheit und Kompromissbereitschaft“ bei den verantwortlichen Politikern, um den Konflikt beizulegen. Im Anschluss an den Gottesdienst verneigten sich die Krieger und Soldaten vor dem Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz. Danach ging es wieder zurück ins Festzelt.