Nach dem Feuerwehr-Eklat
Die neue Kommandantur in Wasserburg: Das ist ihre Stärke – das ist jetzt zu tun
- VonHeike Duczekschließen
Der neue Kommandant der Feuerwehr Wasserburg, Timo Paul, und seine Stellvertreter haben nach dem überraschenden Rücktritt der Vorgänger in schweren Zeiten ein schweres Amt angetreten. Doch sie wollen es packen – warum sie die Aufgabe schaffen können.
Wasserburg – Er ist jung, engagiert – und couragiert – auch weil er in schweren Zeiten das Ruder rumreißen muss: Mit Timo Paul, erst 22 Jahre alt, bekommt die Feuerwehr Wasserburg einen der jüngsten Kommandanten, den es jemals im Freistaat gegeben hat.
In einer nichtöffentlichen Dienstversammlung auf Einladung der Stadt wählten die Aktiven der Einsatzmannschaft das neue Führungsteam. Timo Paul konnte die meisten abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Dem neuen Kommandanten stehen Maximilian Labsch als Stellvertreter und Heinrich Lir als stellvertretender Stellvertreter zur Seite.
Das junge Trio tritt die Nachfolge der vor einigen Wochen überraschend zurückgetretenen Niko Baumgartner (Kommandant), Rudi Göpfert und Stefan Gartner (Stellvertreter) an. Sie hatten, wie berichtet, die Entscheidung mit „über Jahre hinweg nicht erledigten Aufgabenstellungen und Zusagen seitens der Stadtverwaltung“ begründet und letztendlich nach Querelen sowie Kommunikationsschwierigkeiten zur Frage der Ausstattung des neuen Feuerwehrhauses hingeworfen. Auch dieses Thema müssen die neuen Kommandanten jetzt anpacken und die Diskussionen in ruhiges Fahrwasser zurückleiten.
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Timo Pauls Vorgänger im Amt, Niko Baumgartner, war bei Amtsantritt im Jahr 2020 ebenfalls auffällig jung: 27. Das unterbietet Timo Paul: Erst 22 Jahre alt, verfügt er trotzdem bereits über große Erfahrung, denn er ist Feuerwehrler von Kindesbeinen an. Schon als Zwölfjähriger startete er seine aktive Karriere in Wasserburg. Timo Paul hat sich auch im Kreisfeuerwehrverband als Jugendvertreter einen Namen gemacht. Der Wasserburger ist zudem technischer Leiter bei der Wasserwacht, die 2021 ihren Vorstand ebenfalls stark verjüngte. Timo Paul gilt als Sympathieträger mit hohem technischen Fachwissen.
Sein Stellvertreter Maximilian Labsch ist seit 2008 und Heinrich Lir seit 2015 aktiver Feuerwehrler. Die Voraussetzungen zur Bekleidung des Kommandantenamtes entsprechend dem Bayerischen Feuerwehrgesetz liegen bei allen bereits vor.
Stadtrat muss Wahl noch bestätigen
Das neue Führungstrio wurde im Rahmen einer von der Stadtverwaltung einberufenen Dienstversammlung von der aktiven Einsatzmannschaft gewählt. Der Stadtrat muss in seiner Sitzung am 2. Juni die Wahl noch offiziell bestätigen.
Die Amtszeit der Kommandanten beträgt üblicherweise sechs Jahre. In der Überbrückungsphase bis Juni übernehmen dabei die jeweiligen Zug- und Gruppenführer die Einsatzleitung im Alarmfall und stehen auch danach den neuen Kommandanten beratend und unterstützend zur Seite.
Die neuen Kommandanten haben nun ein Jahr Zeit, den erforderlichen Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ an einer der staatlichen bayerischen Feuerwehrschulen abzulegen.