Konzert begeistert
Blaskapelle überreicht in Obing einen bunten Melodienstrauß
- VonChrista Auerschließen
Ein schwungvolles Konzert, das gute Laune machte, und eine Ehrung für einen Kapellmeister, der als musikalischer Tausendsassa gilt, haben den Auftritt der Blaskapelle des Musikvereins Obing geprägt. So war`s.
Obing – Zum Muttertag wurden in der Obinger Pfarrkirche nicht nur die Mütter in ganz besonderer Weise beschenkt: Die Blaskapelle des Musikvereins Obing überreichte in einem rund eineinhalbstündigen Konzert a einen bunten Strauß gefälliger Melodien.
„Willkommen zum Neujahrskonzert“, scherzte der zweite Vorsitzende des Musikvereins, Alois Englbrechtiger. Er spielte in seiner Begrüßung auf das beliebte Konzert zum Jahresstart an, mit dem die Obinger Blaskapelle schon seit Langem im Stile der Wiener Philharmoniker das neue Jahr begrüßt. Pandemiebedingt sei dieszwei Mal ins Wasser gefallen und so sei eben ein Muttertagskonzert daraus geworden.
Brückenschlag zwischen den Genres
Sehr zur Freude der vielen Besucher, die in die Obinger Pfarrkirche gekommen waren und den Melodienstrauß des Blasorchesters genossen. „Es hat so lange gedauert, bis Konzerte wieder möglich wurden. Darum ist das Programm Neujahrs- und Muttertag entsprechend: Ein Mix aus alles Walzer, ein bisschen Pop und Singspiel“, kündigte Kapellmeister Frank Schöftenhuber an. Mit launigen Überleitungen moderierte er den abwechslungsreichen musikalischen Brückenschlag zwischen Zeiten und Genres, der auch die Bandbreite der Blaskapelle deutlich machte.
Los ging es mit der Waldmeister-Ouvertüre und einer Landpartie „Im Krapfenwaldl“ von Johann Strauß Sohn, ehe sich das Orchester im „Sturm-Galopp“ und dem „Erzherzog-Albrecht-Marsch“ in die K-und-K-Zeit begab. Dazu gab es einen Reigen unvergesslicher Walzermelodien des Walzerkönigs Johann Strauß. Mit dem „Bozener Bergsteiger Marsch“ gedachten die Musiker dem verstorbenen Pfarrer Valentin Tremmel, der ein großer Freund der Blaskapelle war. „Wir vermissen unseren langjährigen Hausherrn“, sagte Schöftenhuber. Mit dem irischen Popsong „You raise me up“ sorgte er „in Erinnerung an den Valentin“ für nachdenkliche und zu Herzen gehende Momente.
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Heiter und ein wenig swingend wurde es dann mit einer Melodienfolge aus dem „Weißen Rössl“, ehe der Kaiserwalzer den Endpunkt setzte. „La donna è mobile“ und den obligatorischen Radetzkymarsch gab es als Zugabe obendrauf.
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Letztlich gab es 2702 Takte mitreißender Musik, ein spielfreudiges Orchester und einen Dirigenten, der nicht nur mit Taktgefühl, sondern auch mit seinen stimmlichen Qualitäten bei der Arie von Guiseppe Verdi und „You raise me up“ begeisterte. Der Lohn war ein tosender Schussapplaus für die Obinger Blaskapelle und ihren Kapellmeister.
Für Schöftenhuber gab es im Anschluss noch mehr
Anerkennung. Der musikalische Tausendsassa wurde vom Vorsitzenden des Musikvereins, Hans Spiel, für sein 25-jähriges Engagement als Kapellmeister und Dirigent geehrt. „Du hast aus der Musikkapelle Obing einen Klangkörper gemacht, der weit über die Region hinaus nicht nur als konzertantes Orchester, sondern auch als Marsch- und Festmusik und Unterhaltungskapelle bekannt und hochgeschätzt ist. Kurz gesagt, du bist für die Musikkapelle und den Musikverein Gold wert, betonte Spiel. Er überreichte Schöftenhuber den goldenen Dirigentenstab. Dazu gab es die Ehrenmitgliedschaft im Obinger Musikverein sowie die Verdienstmedaille des Musikbundes Ober- und Niederbayern.
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Orchester für mehrere Generationen
„Ich freu mich wahnsinnig“, sagte Schöftenhuber sichtlich gerührt. „Mein Herz gehört dem Chiemgau. Ich wollte nie weg“. Er sei in der Region und bei den Menschen zuhause und habe seine Heimat im Musikverein. Aus der ehemaligen Jugendkapelle sei ein Mehrgenerationenorchester geworden, in dem Alt und Jung gemeinsam musizieren würden.