Max Fahrenschon, Vorsitzender der Bezirksstelle Rosenheim des bayrischen Schaustellerverbands, freut sich, „endlich wieder unsere Stammkunden begrüßen dürfen“. Schließlich seien die zwei Wochen des Herbstfestes für die Rosenheimer nicht „nicht umsonst die fünfte Jahreszeit“.
Für diese Herzensangelegenheit müssen die Rosenheimer womöglich sehr viel tiefer in die Tasche greifen als in den Jahren vor der Pandemie-Pause. Laut Marisa Steegmüller, der geschäftsführenden Gesellschafterin der Brauerei Flötzinger, stehen die Preise für das Herbstfest noch nicht fest. Zwar werde man die Entwicklung etwa der Energiepreise auch wegen des Krieges in der Ukraine im Auge behalten müssen. „Aber für uns steht fest, dass wir weiterhin deutlich unter den Preisen in München liegen wollen“, sagt sie. „Wir wollen weiterhin ein Fest für die ganze Familie und ein richtiges Volksfest sein.“
Bierpreise erheblich unterhalb der Münchner Marke schließt Bierpreise ziemlich deutlich über den gewohnten Rosenheimer Marken nicht aus. Bei der bislang letzten Auflage des Herbstfestes 2019 lagen die Preise zwischen 8,90 und 9,20 Euro. Seitdem hat sich einiges verändert.
Allein im ersten Jahr der Corona-Pandemie haben nach Schätzungen der Dehoga bis zu 20 Prozent des Personals in der Gastronomie den Job an den Nagel gehängt. Personalknappheit dreht auf jeden Fall an der Lohnspirale. Und die angeheizten Personalkosten werden die Festwirte an die Gäste weitergeben.
Dazu kommen kräftig erhöhte Preise für Energie und Rohstoffe. Schon spekuliert man in München auf 13,60 bis 14,90 Euro für die Maß Bier auf dem Oktoberfest. Da erscheinen Herbstfestpreise von 11 Euro aufwärts im Rahmen des Möglichen zu sein. Auch Hendl dürften erheblich im Preis steigen.
Ob sich die Volksfest-Fans die Freude am Großereignis auf der Loretowiese durch die Bierpreise verderben lassen? Eher unwahrscheinlich. Auf dem Panger Volksfest ging‘s schon wieder ordentlich zu. „Man hat gemerkt, dass die Leute richtig Lust auf Volksfest haben“, sagt Zapf-Debütant Andreas März.
Die souveräne Vorstellung mit drei Schlägen gibt Selbstbewusstsein fürs erste Mal beim Rosenheimer Herbstfest. „Nervös bin ich nicht“, sagt März. Das Training zuvor habe sich offensichtlich bezahlt gemacht. Möglich, dass der Oberbürgermeister auch vorm Herbstfest nochmals Schichten einlegt. Ob wie zuletzt bei Flötzinger oder doch zur Abwechslung beim Auerbräu müsse man sich noch überlegen, sagt März. Es wäre ja auch zu schade, ging vom teuren Fest-Stoff auch nur ein Schluck verloren.
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