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Neubau geplant

Mangelware Kitaplatz: Rosenheim will mehr Angebote schaffen - doch ein Problem bleibt

Der Kindergarten in der Hailerstraße soll um zwei Krippengruppen erweitert werden. Dafür haben sich die Stadträte einstimmig ausgesprochen.
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Der Kindergarten in der Hailerstraße soll um zwei Krippengruppen erweitert werden. Dafür haben sich die Stadträte einstimmig ausgesprochen.
  • Anna Heise
    VonAnna Heise
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Kitaplätze in Rosenheim sind Mangelware. Um den gesetzlich garantierten Bedarf zu decken, sollen in den kommenden Jahren deshalb sowohl an der Hailerstraße, als auch auf der BayWa-Wiese neue Plätze entstehen. Doch ein anderes Problem ist damit noch lange nicht gelöst.

Rosenheim - Am Ende war es Dr. Wolfgang Bergmüller, der es auf den Punkt brachte. „Die Personalsituation sieht nicht so rosig aus“, sagte der CSU-Politiker während der jüngsten Sitzung des Stadtrates und wollte wissen, ob sichergestellt sei, dass genügend Personal für die geplanten Kitaplätze vorhanden ist.

Erweiterung um zwei Krippengruppen

So hat die Stadt nicht nur vor, den Kindergarten an der Hailerstraße um zwei Krippengruppen zu erweitern, sondern sie will auch ein Kinderhaus mit zwei Kindergarten- und einer Krippengruppe auf der BayWa-Wiese bauen. „Auf dem Grundstück befindet sich derzeit eine Übergangslösung für eine Kindergartengruppe, sodass mit dem Neubau zusätzlich 25 Kindergartenplätze und zwölf Krippenplätze geschaffen werden“, heißt es aus dem Rathaus.

Grünes Licht für beide Vorhaben

Nachdem sich die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für beide Vorhaben ausgesprochen hatten, sorgte vor allem die Personalfrage für Kopfzerbrechen. „In der Stadt mussten aufgrund dessen bereits Gruppen schließen“, erinnerte Sonja Gintenreiter, Fraktionsvorsitzende der Grünen.

Die Verwaltung bestätigte diese Aussage auf OVB-Nachfrage: „Im Kinderhaus am Keferwald sind derzeit eine Krippen- und eine Kindergartengruppe nicht geöffnet. Im Kinderhaus St. Quirin in Fürstätt kann derzeit eine Kindergartengruppe wegen nicht besetzter Stellen nicht betrieben werden.“ Stadtweit könnten derzeit drei von insgesamt circa 140 Gruppen aufgrund Personalmangels nicht betrieben werden.

Öffnungszeiten zum Teil reduziert

Darüber hinaus mussten seit September 2022 vereinzelt Öffnungszeiten reduziert werden – vor allem wegen des Infektionsgeschehen, durch Corona, aber auch anderweitigen Krankheiten. „Bei krankheitsbedingtem Ausfall von Personal ist ein Regelbetrieb aus rechtlichen Gründen und unter Sicherung des Kindeswohls nicht aufrecht zu erhalten“, heißt es aus dem Rathaus.

20 Stellen unbesetzt

Im Moment gibt es in der Stadt 400 pädagogische Fachkräfte. Heißt im Umkehrschluss: 20 Voll- und Teilzeitstellen bei freien Trägern und städtischen Kitas sind nicht besetzt. „Die Personalsituation ist angespannt. Aber es ist nicht Sinn und Zweck, Investitionen in die Infrastruktur zurückzustellen“, sagte Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler/UP.

Grünen wollen attraktivere Arbeitsplätze

Um die offenen Stellen möglichst schnell zu besetzen, hatten die Rosenheimer Grünen bereits im April 2021 einen Antrag gestellt, um – gemeinsam mit den Trägern der Kindertagesstätten – ein Konzept zur attraktiveren Gestaltung der Arbeitsplätze für Erzieher und Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen zu erarbeiten. „Es ist wichtig, dass wir die Infrastruktur bauen. Aber wir müssen auch Geld in die Hand nehmen, um Erzieher zu halten“, sagte Sonja Gintenreiter.

GRWS unterstützt bei Wohnungssuche

Dass im Rahmen dessen durchaus etwas unternommen wird, bestätigt ein städtischer Pressesprecher. So unterstütze die GRWS pädagogische Fachkräfte aktiv bei der Wohnungssuche, zudem schaffe die Stadt zusätzliche Angebote zur Gesundheitsprophylaxe. „Außerdem finden für den Kita-Bereich viele Werbekampagnen statt, geplant ist beispielsweise ein gemeinsamer Imagefilm aller Kita-Träger in der Stadt Rosenheim“, heißt es aus dem Rathaus.

Erholungsurlaub plus zwei Regenerationstage

Im Tarifabschluss im Sozial- und Erziehungsdienst (SUE) erhalten pädagogische Kräfte seit Anfang des Jahres zusätzlich zum Erholungsurlaub zwei Regenerationstage pro Kalenderjahr. „Außerdem werden im SUE–Tarif ab dem 1. Juli 2022 monatliche Zulagen je nach Eingruppierung in Höhe von 130 beziehungsweise 180 Euro gewährt“, teilt die Stadt mit. Ab 2023 könne diese Zulage auch in zwei zusätzliche freie Tage umgewandelt werden. Inwieweit diese Maßnahmen dazu beitragen, dass sich die angespannte Personalsituation verbessert, wird sich zeigen.

Alternative im Kinderhaus Traumwerk

Die Kinder, die eigentlich in einer der wegen Personalmangel geschlossenen Gruppen gewesen wären, haben laut Stadt einen anderen Kita-Platz erhalten oder können sich ab Dezember 2022 alternativ für das Kinderhaus Traumwerk in der Erlenaustraße 16b anmelden. „Der Freie Träger vom Traumwerk kann mit zunächst zwei Kindergartengruppen ab Dezember 2022 starten“, heißt es aus dem Rathaus.

Fertigstellung bis 2025

Drei Jahre später kommen dann weitere Plätze hinzu: Bis Ende 2025 rechnet die Stadt mit der Fertigstellung der Erweiterung des Kindergartens Hailerstraße. Einige Monate früher – im März 2025 – ist das neue Kinderhaus auf der BayWa-Wiese bezugsfertig.

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