Umzug vom Vorplatz des Lokschuppens
Ein Mammut als Haustier? Drei Frauen aus Rosenheim sind auf den Geschmack gekommen
- VonAnna Heiseschließen
Haustiere liegen im Trend. Vor allem Hunde und Katzen haben es den Deutschen schon immer angetan. In Rosenheim gibt es jetzt eine neue Entwicklung: Hier haben drei Mammuts eine neue Heimat gefunden. Über ein ungewöhnliches, aber pflegeleichtes Haustier.
Rosenheim - Für Nina Giglberger war sofort klar, dass sie ein Mammut haben muss. „Wir haben die Anzeige auf Facebook gesehen“, erinnert sich die Grafikdesignerin aus Stephanskirchen. Bereits in den Wochen zuvor sei sie immer wieder an den hölzernen Mammuts vorbeigefahren. Bei den Tieren handelt es sich um Kunstwerke vom Lokschuppen Rosenheim. Schüler der Klasse 8a Mittelschule Fürstätt hatten die Mammuts gemeinsam mit Holzbildhauer Franz Jäger auf dem Vorplatz des Ausstellungszentrums gebaut – als Blickfang für die Ausstellung „Eiszeit“.
Kostenloses Angebot in den sozialen Medien
„Nachdem im März die neue Ausstellung Vulkane ansteht, mussten die Mammuts weg“, heißt es in einer Pressemitteilung. Auf Facebook und Instagram bot der Lokschuppen die Tiere kostenlos an, bezahlt werden musste lediglich der Transport. Die Erste, die sofort zuschlug, sei Nina Giglberger gewesen. „Wir haben einen großen Garten und hatten bisher noch kein Haustier“, sagt sie. Ein hölzernes Mammut sei ihr zufolge pflegeleicht und mache gute Laune. Nachdem sie erfahren habe, dass das mittlere Mammut ihr gehöre, sei sie mit ihrem Mann und zwei Freunden zum Lokschuppen gefahren, um das Tier abzuholen.
Nur unter größter Anstrengung sei es gelungen, das Holzmammut auf den Anhänger zu hieven. „Es ist dann auf dem Hänger stehend den Schloßberg hochgefahren“, erinnert sich Nina Giglberger und lacht. Groß sei die Freude über den neuen Mitbewohner auch bei ihren beiden Kindern Henri und Pepe gewesen. Gemeinsam habe man sich auf den Namen „Bodo“ geeinigt. „Auch unsere Nachbarn sind begeistert“, sagt Nina Giglberger.
Begeisterung herrscht auch im Hause Bacher-Seibt in Aising. „Mich hat die Ausstellung Eiszeit fasziniert, deshalb wollte ich unbedingt das große Exemplar. Ich wusste gleich, es würde gut in unseren Garten passen“, sagt Christine Bacher-Seibt. Zumal sie schon seit längerem auf der Suche nach einem Spielgefährten für ihren Kater „Jeannie“ gewesen sei. Der ist nun gefunden - und trägt den Namen „Bennie“. Mithilfe eines Radladers und vier Mitarbeitern der Stadtgärtnerei wurde das vier Meter hohe Tier nach Aising gefahren. „Das war schon eine gewaltige Werklerei, es dauerte fast zweieinhalb Stunden, bis das Mammut bei uns daheim ankam“, sagt die Rosenheimerin.
Und auch das kleinste Mammut hat eine neue Heimat gefunden - bei Ulrike Paul. „Ich wollte erst einen Büffel aus der Ausstellung haben, aber den gab es leider nicht. Als ich erfuhr, dass ein Mammut zu haben ist, dachte ich mir: na gut, dann wird es halt das“, sagt sie. Das Mammut stehe jetzt in ihrem Schrebergarten.
Lob für die kreative Arbeit
„Wir hatten über Facebook, Instagram und auch telefonisch zahlreiche Anfragen. Ich denke, besonders die Kinder der Mittelschule Fürstätt können jetzt stolz sein. Denn offensichtlich ist ihre kreative Arbeit sehr gut angekommen“, sagt Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausstellungszentrums Lokschuppen.