Diskussion im Verkehrsausschuss
Nach schwerem Unfall in Pang: So will die Stadt die Situation für Radfahrer sicherer machen
- VonAnna Heiseschließen
Bei einem Unfall in Pang wurde eine Radfahrerin im September schwer verletzt. Jetzt hat die Stadt eine Lösung für mehr Sicherheit an der Einmündung vorgestellt. Doch geht es nach den Freien Wähler/UP, soll in diesem Bereich noch mehr für den Radverkehr getan werden.
Rosenheim - Fast drei Monate ist es her, dass eine 67-jährige Radfahrerin in Pang von einem Auto erfasst wurde. Polizeiberichten zufolge war die Rosenheimerin gegen 14 Uhr auf dem Radweg an der Straße Am Wasen unterwegs. Zur selben Zeit fuhr eine 47-jährige Autofahrerin aus Bad Feilnbach auf der Unterkaltbrunner Straße.
Beim Rechtsabbiegen übersah sie laut Polizei die vorfahrtsberechtigte Radfahrerin, und es kam zum Frontalzusammenstoß. Die 67-Jährige musste schwer verletzt ins Krankenhaus, gegen die Autofahrerin wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.
Vorstellung der Ergebnisse im Verkehrausschuss
Während sich die Radfahrerin von ihren Verletzungen erholte, tüftelte man in der Verwaltung an einer Lösung, um die Kreuzung sicherer zu machen. In der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses hat Oberbürgermeister Andreas März (CSU) die Ergebnisse vorgestellt.
„An der Einmündung der Unterkaltbrunner Straße in die Straße Am Wasen soll die Verkehrssicherheit durch eine bauliche Umgestaltung des Einmündungsbereichs verbessert werden“, heißt es vonseiten der Verwaltung. Das Problem an besagter Stelle ist neben der schlechten Sicht auch die Tatsache, dass die Kurve im Moment so gebaut ist, dass einige Autofahrer mit zu hoher Geschwindigkeit abbiegen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Radfahrer übersehen werden - wie es im September der Fall war.
Abbiegen im 90-Grad-Winkel
Geplant sei deshalb, die Kurve so zu verändern, dass Autofahrer in einem 90-Grad-Winkel abbiegen müssen. Dadurch wird zwar die Einmündung verschmälert, die Sicherheit für die Radfahrer jedoch - so die Hoffnung - erhöht. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses für den Vorschlag der Verwaltung aus. Zwei Tage nach der Entscheidung - am Donnerstag, 1. Dezember, - hat die Verwaltung bereits veranlasst, dass Bäume und Sträucher an der Kurve zurückgeschnitten werden. Die Umgestaltung der Einmündung ist laut Verwaltung für das kommende Jahr geplant.
Separaten Radweg anlegen
Doch geht es nach den Freien Wählern/UP, soll es dabei nicht bleiben. Bereits im April 2021 beantragten sie, einen Radweg entlang der Straße Am Wasen von der Einmündung der Unterkaltbrunner Straße bis zur Einmündung des Schulweges anzulegen. „Hier besteht eine Lücke in der Radwegeverbindung von Westerndorf am Wasen in das Stadtgebiet“, heißt es in dem Antrag. Weil die Verbindung sowohl als Schulweg, aber auch für den allgemeinen Fahrradverkehr eine erhebliche Bedeutung habe, sei es notwendig, die Lücke zu schließen.
Keine Akzeptanz bei den Radfahrern
Die Verwaltung schlug laut den Freien Wählern/UP vor, den Radverkehr über den Rosengassenweg oder eine der anderen Parallelstraßen in der „Wendelstein-Siedlung“ zu führen.
„Dieser Vorschlag findet bei den Radfahrern keine Akzeptanz“, sagt Fraktionsvorsitzender Robert Multrus. Zudem gewährleiste er aufgrund der dort bestehenden Parksituationen und Grundstücksausfahrten auch nicht die erforderliche Sicherheit.
Eine Gefahrenstelle bereits behoben
Geht es nach Robert Multrus und seinen Fraktionskollegen, braucht es deshalb einen eigenen Radweg an der Staatsstraße, die auch Autobahn-Umleitungsstrecke ist. Der dafür erforderliche Grund ist nach Angaben der Freien Wähler/UP bereits überwiegend vorhanden. Ob und wenn ja wann dem Wunsch des Antrages nachgekommen wird, ist im Moment noch offen. Zumindest eine Gefahrenstelle an der viel befahrenen Straße Am Wasen scheint demnächst behoben.