Keine kostenlosen Tests mehr
Viele Rosenheimer Teststationen schließen im März: Wo jetzt trotzdem noch getestet wird
- VonMagdalena Aberleschließen
Aufgrund der am 28. Februar ausgelaufenen Testverordnung haben in Stadt und Landkreis Rosenheim bereits mehrere Teststationen ihre Pforten geschlossen. Wo Bürger sich jetzt noch testen lassen können und wie das BRK und ein Rosenheimer Hausarzt zum Ende der kostenlosen Tests stehen.
Rosenheim. Die Corona-Testverordnung des Bundes ist am 28. Februar ausgelaufen. Das Rosenheimer Gesundheitsamt hat in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass deswegen auch in Stadt und Landkreis Rosenheim ab dem 1. März keine kostenlosen Corona-Tests mehr angeboten werden können. Viele Teststationen haben unter anderem deswegen nun geschlossen.
Im Rahmen der Testverordnung hat die Kassenärztliche Vereinigung noch bis Ende Februar für berechtigte Personen die Kosten für einen Corona-Test getragen. Damit ist jetzt allerdings endgültig Schluss. Laut dem Rosenheimer Gesundheitsamt könnten und dürften alle Testzentren zwar weiterhin Tests durchführen, allerdings auf Selbstzahlerbasis. Das bedeutet, jetzt müssten alle Bürger selbst für die Testkosten aufkommen.
Ausnahme seien die Arztpraxen. „Medizinisch indizierte Corona-Tests werden über den 1. März hinaus auch weiterhin bei den Hausärzten möglich sein“, teilt der Pressesprecher der Stadt Rosenheim auf OVB-Anfrage mit. „Tests werden hier je nach Entscheidung des Arztes durchgeführt“, so das Gesundheitsamt.
„Politik hat richtig entschieden“
Der Rosenheimer Hausarzt Dr. Nikolaus Klecker kann genauere Auskunft darüber geben, wer in den Praxen noch getestet wird. „Das sind in erster Linie Personen, die Symptome aufweisen, bei denen man nicht genau weiß, ob sie von einem grippalen Infekt oder doch von einer Corona-Erkrankung stammen.“ Es gebe aber auch Menschen, die im Rahmen einer bevorstehenden OP getestet werden müssen. Möglich sei ein Test prinzipiell auch, wenn der Arbeitgeber darauf bestehe. „Es werden aber nicht einfach so Personen ohne Symptome getestet“, betont er.
Mit einem Ansturm auf Arztpraxen wegen kostenlosen Testungen rechnet er nicht. „Die Corona-Zahlen halten sich aktuell in Grenzen“, meint Klecker. Deshalb hält der Rosenheimer Hausarzt es durchaus für angemessen, dass es jetzt keine kostenlosen Tests mehr gibt. „Die Politik hat richtig entschieden“, sagt er, „kostenlose Tests sind ja eigentlich nicht kostenlos. Der Steuerzahler kommt dafür auf.“ Dieses Geld könne man für andere Dinge besser verwenden.
BRK führt keine Corona-Tests mehr durch
Auch der Teamleiter der Corona-Teststationen des BRK, Johannes Weidinger, hat Verständnis für diese Entscheidung. „Die kostenlosen Bürgertests waren ja mit erheblichen Kosten verbunden“, sagt er. Ob der 1. März der richtige Zeitpunkt für das Einstellen der kostenlosen Tests sei, wüsste er nicht. „Aber wir haben ja in den vergangenen Wintern die Erfahrung gemacht, dass die Zahlen ab April wieder sinken.“
Der BRK Kreisverband Rosenheim hat sich - wie einige andere Anbieter auch - dazu entschieden, ab dem 1. März keine Tests mehr für die Bürger anzubieten. „Diese Entscheidung beruht hauptsächlich auf dem Auslaufen der Testverordnung“, erklärt Weidinger. In den letzten Tagen seien fast ausschließlich kostenlose Tests durchgeführt worden. „Wenn wir jetzt nur noch Selbstzahlertests anbieten, wäre das Ganze nicht mehr finanzierbar“, so Weidinger. Außerdem sei zum 1. März in vielen Einrichtungen die Testpflicht für Besucher weggefallen.
Bald nur noch zwei Testmöglichkeiten in Rosenheim
Nicht nur das BRK stellt die Testungen ein. Nach Auskünften des Rosenheimer Gesundheitsamts haben sich auch andere Betreiber gemeldet und mitgeteilt, dass sie ihre Teststationen schließen werden. In Rosenheim gehören dazu die Stationen von Mediprime am Media Markt und am Ballhaus. Letztere habe allerdings noch bis 15. März geöffnet. Es könne aber sein, dass noch weitere Teststationen schließen werden. Auf der Website des Landkreises Rosenheim werden die Öffnungszeiten der Stationen, die noch testen, ständig aktualisiert.
Außer der Teststation am Ballhaus gibt es dem Landkreis zufolge in Rosenheim (Stand 13. März) nur noch zwei weitere Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Dazu gehöre die Mobile Teststation am Volksfestplatz Pang sowie die LOGOMAMU Sprachtherapie in der Pürstlingstraße. Zu den Kosten für die Tests können das Gesundheitsamt und der Landkreis allerdings keine Angaben machen. „Die Kosten werden von den jeweiligen Teststationen selbst festgelegt,“ teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit.