Nachruf
69 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim: Josef „Jupp“ Müller (†87) verstorben
69 Jahre war Josef Müller (†87) bei der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim tätig. Jetzt ist er mit 87 Jahren verstorben, umgeben von seinen Liebsten.
Von: Martin Binder
Rosenheim – „Die Feuerwehr Rosenheim war seine erweiterte Familie“, so beschreibt Stephan Müller seinen Vater Josef, den alle nur Jupp nannten. Jupp Müller ist jetzt mit 87 Jahren gestorben, friedlich daheim im Kreise seiner Familie. Er war 69 Jahre Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim, 42 Jahre davon im aktiven Dienst. Bei unzähligen Einsätzen war er für die Menschen in Rosenheim da, hat mitgeholfen, Leben zu retten und Sachwerte zu erhalten. Hilfsbereitschaft - diese Eigenschaft von Jupp Müller zieht sich durch sein ganzes Leben. „Er war wahnsinnig hilfsbereit“, sagt Sohn Stephan.
„Immer hilfsbereit“ sei der Jupp gewesen, bestätigt auch der zweite Vorstand der Rosenheimer Feuerwehr, Mario Zimmermann. Nicht nur bei den Einsätzen, auch sonst im Vereinsleben, etwa als Koch und Grillmeister bei den Festen der Feuerwehr oder traditionell am Karfreitag, an dem er Freunde mit seinen geräucherten Forellen bewirtete. Oft sorgte er mit Kollegen aus der Eisenbahnermusikkapelle und der Blaskapelle „Am Wasn“ für die musikalische Unterhaltung der Gäste.
Auch Sohn Stephan ist zur Feuerwehr gegangen
Mit 18 Jahren kam er zusammen mit einigen anderen jungen Männern zur Rosenheimer Feuerwehr. Die sogenannte „Küpferlinger Gruppe“ blieb auch über die aktive Dienstzeit zusammen. Jupp Müller war Gruppenführer der vierten Löschgruppe und Einsatztaucher, nach seiner aktiven Zeit wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Das Leben mit der Feuerwehr Rosenheim, die Belastung durch viele Einsätze hat seine Familie immer mitgetragen. Nicht nur das – auch Sohn Stephan wurde aktiver Feuerwehrmann, ist jetzt, nachdem er beruflich nicht mehr in Rosenheim tätig ist, immer noch als passives Mitglied dabei.
Jupp Müller, der bei der Bahn unter anderem als Fahrdienstleiter arbeitete, hatte mit Ehefrau Waltraud drei Kinder, dazu kamen ein Enkel und ein Urenkel. Tochter Gabi pflegte ihn in den letzten schweren Tagen. Seine Frau starb 2018 nach 58 Jahren Ehe. Müller war bis zuletzt aktiv, auch in hohem Alter war er regelmäßig mit einer Fahrradgruppe der Feuerwehr-Senioren unterwegs und bewirtete in seinem Schrebergarten am Brückenberg die Gäste mit selbstgemachtem Most. Weggefährten beschreiben Josef „Jupp“ Müller als beliebten und fröhlichen Menschen, wie auch Sohn Stephan bestätigt: „Mein Vater war ein Lustiger, er hatte einen Humor, den man nicht kleinkriegen konnte“.