Umzug nach 32 Jahren
Nach OVB-Berichterstattung: Neue Bleibe für den Rosenheimer Voltigierverein
- VonAnna Heiseschließen
Gute Nachricht für den Rosenheimer Voltigierverein: Nach der Berichterstattung im OVB haben sie eine neue Bleibe gefunden. Kündigungen gab es trotzdem. Davon die Laune verderben lassen, will sich die Vorsitzende aber nicht.
Rosenheim/Großholzhausen – Vorsichtig laden die beiden Männer das schwarz-braune Übungsgerät von der Reithalle in den Transporter. Einige Meter weiter ist eine Gruppe von fünf Mädchen damit beschäftigt, Sattel, Erste-Hilfe-Kästen und Gymnastikbälle einzuladen. Seit Mittag sind die Mitglieder des Rosenheimer Voltigiervereins damit beschäftigt, die vergangenen 32 Jahre in sechs Autos zu laden. „Ich bin ein bisschen aufgeregt“, sagt Anja Angstl. Fast genau einen Monat ist es her, dass die Vorsitzende des Vereins ihre Mitglieder darüber informieren musste, dass der Verein sein Gelände aufgrund eines Pächterwechsels verliert. Sie starteten einen Aufruf in den sozialen Medien und wendeten sich schließlich an das Oberbayerische Volksblatt.
Kontaktaufnahme direkt nach Veröffentlichung
Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung des Artikels meldeten sich die Betreiber des Koasa-Hofs in Großholzhausen – die am Freitag, 1. Juli, nicht für eine Stellungnahme zu erreichen waren – bei der Vorstandschaft und boten dem Verein eine neue Bleibe an. Nach einem Besuch vor Ort, stand die Entscheidung fest: Der Rosenheimer Voltigierverein zieht in den Schulweg 7 nach Großholzhausen um.
Unterschiedliche Resonanz
„Die Resonanz war ganz unterschiedlich“, sagt Angstl. Viele der Mitglieder und Eltern hätten sich darüber gefreut, dass der Verein eine neue Bleibe gefunden hat, einige wenige hätten sich dazu entschlossen ihre Mitgliedschaft zu beenden. „Im Moment haben wir sechs Kündigungen, aber ich gehe davon aus, dass es noch mehr werden.“
Vorerst keine Schnupperkurse
Doch auch die Kündigungen können die Freude auf den Neuanfang nur bedingt trüben. Am kommenden Dienstag (5. Juli) soll – so der momentane Stand – das erste Training stattfinden. Schnupperkurse werden vorerst noch nicht angeboten. „Der Verein braucht zunächst etwas Zeit, sich am neuen Stall einzuleben und den Trainingsbetrieb den neuen Gegebenheiten entsprechend anzupassen“, heißt es auf der Website des Voltigiervereins.
30 Minuten entferntes, neues Zuhause
Mittlerweile sind auch die letzten Gegenstände verstaut und ein Teil der Helfer hat sich bereits auf den Weg nach Großholzhausen gemacht. Nachdem auch der letzte Transporter den Hof verlassen hat, wird Anja Angstl die drei Pferde verladen und sie in ihre rund 30 Minuten entfernte, neue Heimat fahren. Nach 32 Jahren beginnt für den Rosenheimer Voltigierverein somit ein neuer Abschnitt.