Mehr Platz für Fahrräder: Eine Rosenheimer Initiative sammelt Unterschriften für einen Bürgerentscheid
- VonIlsabe Weinfurtnerschließen
Nicht nur klagen, sondern handeln: Weil sie unzufrieden sind mit der Stadtpolitik in Sachen Fahrradverkehr, will eine Initiative einen Bürgerentscheid anstrengen.
Rosenheim – Für ein besseres Verkehrskonzept in Rosenheim setzt sich eine Gruppe Rosenheimer Bürger ein. „Unabhängig von Politik und Fachverbänden“ wollen sie Ideen entwickeln, „wie die Rosenheimer Innenstadt attraktiver, nachhaltiger, sicherer und gesünder für alle Verkehrsteilnehmer werden kann“. Dafür wollen sie insbesondere ein Bürgerbegehren anstrengen. Die Unterschriftenaktion dazu startet am Samstag, 5. Oktober.
Neue Wege im Radverkehr
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Auf ihrer Homepage, www.radentscheid-rosenheim.de, informieren die Initiatoren darüber, was sie mit dem Bürgerbegehren „Radentscheid“ erreichen wollen: Ziel soll es sein, „dass sich die Radinfrastruktur zeitnah verbessert“. Parallel dazu soll der Dialog mit den Entscheidungsträgern aufgenommen werden, teilen die Initiatoren mit. Sie sind unzufrieden mit der Verkehrspolitik der Stadt, fordern mehr Engagement und ein klares Bekenntnis zum Radverkehr.
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Unabhängig und parteiübergreifend werden Ideen gesammelt
Zu nun aktiv gewordenen Gruppe gehören Gertrud und Armin Stiegler, Bernhard Kass, Michael Schnitker, Reinhard Schugmann, Dirk Langer, Stefan Guggenbichler, Steffen Storand, Ellen Schmidt, Robert Lappy. und der Stadtrat der Grünen, Peter Weigel. Unterstützung erhält die Gruppe vom ADFC-Kreisverband Rosenheim, von den Grünen in Stadt und Landkreis sowie von der grünen Jugend. Außerdem von „Die Linke“ Kreisverband Rosenheim und von einem Fahrradhersteller.
In Rosenheim startet die Unterschriftenaktion für das Bürgerbegehren am kommenden Samstag, um 10 Uhr auf dem Max-Josefs-Platz. Die Initiatoren müssen rund 2700 Unterschriften beibringen, um einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Ihre Ziele hat die Gruppe klar umrissen:
• Sicheres Radfahren auf allen Straßen und Wegen.
• Ein lückenloses Radverkehrsnetz.
• Radverkehrsanlagen in hoher Qualität.
• Verbesserungen an Kreuzungen und Ampelanlagen.
• Ausbau attraktiver Fahrradabstellmöglichkeiten.
• Zügige und effizente Planung und Umsetzung.
Wie die Initiatoren melden, gibt es zwei Unterschriftenlisten: eine offizielle für alle wahlberechtigen Bürger, die volljährig sind, eine EU-Bürgerschaft haben und einen Wohnsitz in Rosenheim. Die zweite Liste, ist eine „Ich-will-auch-Liste“ für Jugendliche, Bürger aus dem Umland und Nicht-EU-Bürger. Unterschriften auf dieser Liste zählen zwar nicht offiziell für das Bürgerbegehren, sollen aber gemeinsam mit denen der offiziellen Liste an Vertreter der Stadt übergeben werden. Auf diese Weise wollen die Initiatoren zeigen, „dass noch mehr Menschen hinter den Zielen des Radentscheids stehen“. Beide Listen sind auch auf der Homepage zu finden.
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.Unterschriften werden am Infostand gesammelt
Das Programm für Samstag sieht vor: Der Infostand steht vor dem Peek & Cloppenburg und ist in der Zeit von 10 bis 16 Uhr besetzt, dort kann man seine Unterschrift abgeben. Zum Programm gehört außerdem ab etwa 11 Uhr eine Malaktion für Kinder, um 11.55 Uhr startet dann eine Rosenheimer „Kidical Mass“ am Ludwigsplatz, eine Radldemo, an der möglichst viele Kinder und Jugendliche teilnehmen sollen. Dazu stößt dann auch die „Critical Mass“, die bereits am vorvergangenen Wochenende geradelt war, um ein Zeichen zu setzen für einen klima- und menschenfreundlicheren Straßenverkehr. Außerdem will die „Critical Mass“ zeigen, dass es sinnvoll ist, dem Fahrrad im Straßenverkehr mehr Raum zu verschaffen und die Menschen dazu zu ermuntern, häufiger aufs Rad umzusteigen.