„La Belle Époque“ in der Städtischen Galerie
Führung durch Rosenheimer Ausstellung am Sonntag kommt der Ukraine-Hilfe zugute
- VonAnna Heiseschließen
Um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen, finden am Sonntag (27. März) in der Städtischen Galerie zwei Benefizführungen durch die Ausstellung „La Belle Époque – Zauber des Jugendstils“ statt. Durch die Ausstellung führt die Kuratorin, die selbst aus der Ukraine kommt.
Rosenheim – Hinter Dr. Olena Balun liegen anstrengende Tage. Erst am Dienstag hat sie achteinhalb Stunden in der Luitpoldhalle verbracht und sich als Dolmetscherin um die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gekümmert. Sie hat beim Ausfüllen der Formulare geholfen und sich mit Frauen unterhalten, die seit zwei Wochen unterwegs sind, um dem Krieg zu entkommen. Sie erzählt von einer Familie mit sieben Kindern, von den Hunden, Katzen und Vögeln, die mit den Menschen aus der Ukraine ankommen.
„Die Stimmung ist nicht schlecht. Aber man spürt die Verunsicherung“, sagt Olena Balun. Sie selbst ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen, bevor sie nach München ging, um dort an der Ludwig-Maximilians-Universität Kunstgeschichte zu studieren. „Kunst war schon immer ein großes Thema bei uns zu Hause“, sagt Balun. Ihre Eltern hätten sie von klein auf in sämtliche Ausstellungen mitgenommen. Mittlerweile hat die Philologin und Kunsthistorikerin ihre eigenen Ausstellungen. Unter anderem in der Städtischen Galerie. Unter dem Motto „La Belle Époque – Zauber des Jugendstils“ zeigt sie auf, wie eng die europäischen Länder in Ost- wie auch Westeuropa stets auf kultureller Ebene miteinander verbunden waren.
Nachdem sich die Situation in der Ukraine immer mehr zugespitzt hat, hätten Balun und Galerie-Leiterin Monika Hauser-Mair gemeinsam überlegt, wie man helfen könne. Entstanden ist die Idee einer Benefizführung, deren Erlös den Menschen in der Ukraine zugute kommt. „Ich hoffe, dass viele Menschen daran teilnehmen und Geld spenden“, sagt Balun.
Bombenangriffe auf die Hauptstadt Kiew
Es ist eine Sache, die ihr sehr am Herzen liegt. Nicht nur, weil sie selbst aus der Ukraine kommt, sondern auch weil ihre Eltern nach wie vor in Kiew leben. „Die Hauptstadt wird täglich beschossen. Teils die ganze Nacht“, sagt die Kunsthistorikerin. Auch psychisch sei die Situation für ihre Eltern schwer zu ertragen, weil sie kaum schlafen könnten. Im Moment hätten sie noch genügend Lebensmittel und Wasser. Aber die Situation werde von Tag zu Tag angespannter. An ein baldiges Ende des Kriegs glaubt sie deshalb nicht. Umso wichtiger sei es ihr, sich zu engagieren. Sei es als Dolmetscherin in der Luitpoldhalle oder während der Benefizführung am Sonntag – die finden um 13 Uhr und um 15.30 Uhr statt. Eine Voranmeldung bei der Städtischen Galerie ist erforderlich.