Christoph Klein hinterlässt Frau und drei Töchter
Rosenheimer (†48) stürzt bei Extrem-Klettertour in den Tod - Leichnam noch am Berg
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Die Berggipfel der Welt waren sein Leben. Doch kurz vor Weihnachten wurde der Cerro Torre zu seinem Grab. Wie es zu dem schrecklichen Unglück kam und warum der Berg seinen Leichnam noch nicht freigegeben hat:
Kreis Rosenheim/Patagonien – Seine Liebe galt den Bergen der Welt - jetzt wurden ihm die Gipfel zum Verhängnis. Kurz vor Weihnachten am 19. Dezember stürzte der Theologe und Extrem-Bergsteiger Christoph Klein aus dem Landkreis Rosenheim in Patagonien in den Tod. Wie das Hilfswerk „Kirche in Not“ mitteilt, war der Filmemacher zusammen mit einem Kletter-Partner in der Cerro-Torre-Gruppe unterwegs. Nachdem das Duo den ersten Gipfel der Formation erklommen hatte, kehrte es um. Der Grund: Die Verhältnisse am Berg waren wohl zu schlecht.
Auf dem Rückweg dann das Unglück: Christoph Klein stürzte ab und verstarb. Laut seinem Begleiter sei der erfahrene Bergsteiger nicht gesichert oder angeseilt gewesen. Allerdings ginge an dieser Stelle laut Aussage des Begleiters niemand am Seil, da es sich an der Unglücksstelle zum einen um keine Kletterpassage handle und zudem die Gefahr zu groß sei, den Partner beim Ausrutschen mitzureißen.
Bergung des Leichnams schwierig
Der Leichnam des Oberaudorfers, der seit Jahren mit seiner Familie in der Schweiz lebte, konnte kurze Zeit später zwar gefunden werden - die Bergung gestalte sich derzeit allerdings schwierig. So ist derzeit noch unklar, ob der Verstorbene bereits geborgen werden konnte.
Der Cerro Torre gilt mit seinen knapp über 3100 Metern als einer der schwierigsten und zugleich schönsten Gipfel der Welt. Der Berg befindet sich im Nationalpark Los Glaciares an der argentinisch-chilenischen Grenze.
Spendenaktion für hinterbliebene Frau und drei Töchter
Der Filmemacher, Autor und Theologe hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Für deren Unterstützung und zur Bergung des Leichnams rief nun der Verleger seiner Bücher eine Spendenaktion ins Leben. Auch dort ist die Anteilnahme von Freunden und Bekannten des Extrem-Bergsteigers groß. Innerhalb kürzester Zeit konnten schon über 10.000 Euro gesammelt werden.
Bereits im Juni 2017 erlebte Christoph Klein einen beinahe fatalen Unfall. Er selbst äußerte sich dazu in einer Zeitschrift: „Ich stürzte ein paar Meter unkontrolliert, aber nicht dramatisch, und hatte dabei das große Pech, die oberen Schneidezähne zu verlieren.“
Christoph Klein bestieg hunderte Gipfel
Seit knapp 30 Jahren bestieg Christoph Klein die schwierigsten Gipfel der europäischen Alpen - darunter etwa die Eiger-Nordwand, den Großglockner oder auch das Matterhorn. Und auch weltweit zog es den Bergsteiger auf unzählige, anspruchsvolle Routen wie etwa den El Capitan im kalifornischen Yosemite-Nationalpark. Viele Besteigungen dokumentierte Klein auf seinem eigenen youtube-Kanal.
sl/mh