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Briefe an Südosteuropäer aus Rosenheim wegen Corona: Nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen

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Von: Anna Heise

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OVB-Redakteurin Anna Heise
OVB-Redakteurin Anna Heise © re

Die Corona-Pandemie spaltet die Gesellschaft schon genug – da müssen Vertreter von Stadt und Landkreis Rosenheim nicht noch Öl ins Feuer gießen. Das findet OVB-Redakteurin Anna Heise, die einen Brief zu Corona, der an Rosenheimer Osteuropäer geschickt worden ist, in einem Kommentar bewertet.

Kommentar– Die Corona-Pandemie spaltet die Gesellschaft. Sei es wegen der 2G-Regelung oder der Diskussion, ob man sich impfen lassen soll oder nicht. Was es nicht auch noch zusätzlich braucht, sind Vertreter aus Stadt und Landkreis, die mit dem Zeigefinger auf Wahl-Rosenheimer aus Südosteuropa zeigen und ihnen eine Mit-Schuld für die Corona-Pandemie in die Schuhe schieben wollen.

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Zumal die Begründungen dafür mehr als schwammig sind. So haben etliche Empfänger des Briefes ihren Sommer in Rosenheim verbracht. Andere haben zwar ihre Familie besucht, waren aber nicht nur doppelt geimpft, sondern haben sich auch mehrfach testen lassen.

Und Oberbayern, die in Südosteuropa Urlaub gemacht haben, bleiben außen vor. Obwohl sie das Virus genauso gut mitgebracht haben könnten. Zumal der Reisegrund nur in seltenen Fällen abgefragt wird.

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Dass Andreas März, Otto Lederer und Dr. Wolfgang Hierl aufgrund der hohen Infektionszahlen reagieren wollten, ist verständlich. Ein Brief, dessen Inhalt einzelne Gruppen stigmatisiert und ausgrenzt, ist aber definitiv nicht der richtige Weg. Denn die Pandemie spaltet ohnehin – da muss man nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen.

Schreiben Sie der Autorin: anna.heise@ovb.net

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