Bis Samstag (6. August)
Auf zwei spektakuläre Tage: Straßenkunstfestival zurück in der Rosenheimer Innenstadt
- VonAnna Heiseschließen
Musik aus Frankreich, Akrobatik aus Ungarn und Comedy aus der Schweiz: Zum zweiten Mal findet in der Innenstadt das Straßenkunst-Festival „Spektakel“ statt. Warum man sich die Veranstaltung nicht entgehen lassen sollte, hat Oberbürgermeister Andreas März während seiner Eröffnungsrede noch einmal deutlich gemacht.
Rosenheim – Eigentlich ist Stefan Pillokat alias Clown „Pippo“ ein abgebrühter Hund. Das sagt er selbst von sich. Doch bei den Auftritten auf der Straße ist selbst er aufgeregt. „Man weiß nie, was sich ergibt“, sagt er. Er trägt eine buntgestreifte Hose, ein rot-weißes Hemd und eine Weste. Nase und Wangen hat er sich rot angemalt, die Lippen leuchten weiß. Hinter sich her zieht er einen Wagen, auf dem Koffer in verschiedenen Größen und Farben liegen. Er albert herum, turnt und flitzt durch das Publikum.
Direkt nach Brasilien versetzt
Nur wenige Meter entfernt auf der Bühne am Max-Josefs-Platz begrüßt das Gitarren-Gesangs-Duo „A Birchola“ aus Paris das Publikum. „Wir freuen uns so sehr, hier zu sein“, sagt Agathe Francopoulo. Gemeinsam mit ihrem Partner Frank Cosentini hat sie sich zur Aufgabe gemacht, die Zuhörer mit ihrer Musik direkt nach Brasilien zu versetzen.
Kulturelle Freiluftarena
Es sind die ersten Minuten auf dem internationalen Straßenkunstfestival, das zum zweiten Mal in Rosenheim stattfindet. „2019 waren Künstler, Musiker und Artisten das erste Mal bei uns und haben unsere Stadt in eine kulturelle Freiluftarena verwandelt“, erinnerte Oberbürgermeister Andreas März während seiner Rede.
Umso mehr freue er sich darüber, dass eine Neuauflage der Veranstaltung geglückt sei. Auch weil das City-Management um Geschäftsführerin Sabrina Obermoser nichts unversucht gelassen habe.
Dank an die beiden Hauptsponsoren
Obermoser bedankte sich währenddessen bei den Partnern und den beiden Hauptsponsoren – den OVB-Heimatzeitungen und der meine Volksbank Raiffeisenbank. „Wir freuen uns auf so viele hochkarätige Künstler“, sagte sie.
Künstler wie Clown „Pippo“ und das Duo „A Birchola“, aber auch Puppenspieler Bence Sarkadi, der „kahlköpfige Buckelriese“ Dado aus Kanada oder die Akrobatin „Maple Staplegun“ aus Australien sind mit dabei.
Eintritt frei, Hutgeld erwünscht
Die Auftritte finden noch bis Samstagabend am Ludwigsplatz, Mittertor, in der Heilig-Geist-Straße, im Salingarten und auf dem Max-Josefs-Platz statt. Der Eintritt ist frei. Die Künstler spielen für den „Hut“. „Das Hutgeld ist die Gage für die Künstler. Wem die Show gefällt, wirft in den Hut sein Geld“, erklärte Martin Hilz.
Er ist der Mann, der vor 14 Jahren das Straßenkunstfestival in Landshut ins Leben gerufen hat und die Künstler aus aller Welt nach Rosenheim gebracht hat.
Olympiateilnehmer und Kunstturnmeister
Da wäre beispielsweise das „Duo Laos“, deren Show „Otros Aires“ aus Akrobatik, Tango und Tanz besteht. Nach Auftritten auf internationalen Bühnen wie zum Beispiel im Zirkus Roncalli führen sie ihre Show jetzt auf der City-Management-Bühne auf. Die Auftritte finden am Samstag, um 15 Uhr und 18.30 Uhr statt.
Ebenfalls eine weite Anreise hatte Imre Bernath aus Ungarn. Er war olympischer Wettkämpfer und Kunstturnmeister. Nach seiner Turnkarriere wurde er von Cirque de Soleol angeworben, um an ihrer Produktion „The Midnight Sun“ in Montreal teilzunehmen. Jetzt präsentiert er seine Akrobatik am Samstag, um 14 Uhr, 16.30 Uhr und 19 Uhr in der Rosenheimer Innenstadt.
Vom Leben, Scheitern und der Liebe
Und auch musikalisch hat das Programm des Straßenkunstfestivals einiges zu bieten. So gibt es neben den Auftritten von „A Birchola“ gleich drei Auftritte von der Band „Eins und Drei“, deren Bandbreite von Swing bis zum Pop geht. Ebenfalls dabei sind die Rosenheimer Schwestern Kathi und Johanna Neumeier. In ihren Liedern erzählen die Gewinner des Musikwettbewerbs vom Leben, vom Scheitern und der großen Liebe.
Freiheiten nicht nehmen lassen
„All das macht eine lebendige Stadtkultur aus“, sagte März. Es sei wichtig, sich die „Freiheiten nicht nehmen zu lassen“ und sich beim Schlendern durch die Stadt be- und verzaubern zu lassen.
„Das trägt zur guten Laune bei“, sagte er. Und für genau die will auch Stefan Pillokat alias Clown „Pippo“ sorgen – mit Auftritten um 12.30 Uhr im Salingartensowie 15.30 und 18.30 Uhr auf dem Max-Josefs-Platz.