Die einstige „Handy-Allergikerin“ hat über 30.000 Follower
„Alpenbaby“ auf Instagram: Die Bergabenteuer des Mutter-Tochter-Duos aus Oberaudorf
- VonMelissa Transchließen
Auf Instagram präsentiert Mutter Sophie alias „Alpenbaby“ ihren über 30.000 Abonnenten das aufregende Leben ihrer sportverrückten Familie. Ihre Tochter Louise (3) ist natürlich immer mit dabei und zusammen zeigen sie, dass das Bergleben mit Kind möglich ist. Im Interview verrät sie, warum sie sich nicht als Influencerin bezeichnet und das (Berg-) Leben mit Kind nicht vorbei ist:
Oberaudorf - Seit 2019, nach einer Wette mit ihrem Mann, postet Sophie Bilder auf Instagram - und auch ihre kleine Tochter ist auf den Schnappschüssen regelmäßig zu sehen. „Mein Mann zeigte mir die App, die ich ehrlicherweise ziemlich sinnlos fand. Ich war eher Typ ‚Handy-Allergikerin‘“, so die 33-Jährige im Gespräch mit rosenheim24.de.
„Die Wette verlor ich zwar, der Kanal wuchs aber trotzdem. Langsam, aber stetig. Und hier bin ich, die Instagramerin mit Handy-Allergie“, so die Mutter einer dreijährigen Tochter weiter.
Alpenbaby auf Instagram: Mutter-Tochter-Duo aus Oberaudorf
Mehr als 30.200 Fans können auf ihrem Instagram-Account Kraxen-FAQs, Tragetipps, Packlisten bis hin zu TOP 5 Listen ihrer liebsten Wanderungen, Spielplätze, Almen, Urlaubsziele und vieles mehr finden. Durch die Vielfältigkeit ihres Contents bauen sich Mama und Tochter derzeit eine große Community auf.
„Sehe mich eher als Inspirationsquelle für einen aktiveren Lebensstil“
Geht man auf ihr Instagram-Profil namens „Alpenbaby“, sieht man sofort, wie viel Mühe und Arbeit in jeden Post gesteckt wird. Deswegen investiert Sophie bis zu zehn Stunden täglich für Instagram und ihren Blog, welcher ebenfalls Alpenbaby heißt.
Das Posten der Story und das Fotografieren geschieht oftmals nebenbei, denn das Texten der Artikel für Instagram, Blog und Magazine am Laptop, sowie die Fotoauswahl und -bearbeitung sind sehr zeitintensiv. Um ihrer Community so nah wie möglich zu sein, beantwortet sie auch täglich 100-200 Nachrichten auf Instagram und auch viele E-Mails ihrer Kunden.
In der Region werden Mutter und Tochter immer häufiger angesprochen. „Für mich ist es noch immer ein komisches Gefühl, erkannt zu werden. Ich freue mich aber riesig darüber, meine Community auch mal im realen Leben kennenlernen zu dürfen“, so Sophie gegenüber rosenheim24.de.
Dennoch würde sich Sophie nicht als „Influencerin“ bezeichnen. „Ich tue mich noch immer ziemlich schwer mit dem Begriff ‚Influencer‘“, erklärt die Mutter. Aus diesem Grund sieht sie sich eher als eine „Inspirationsquelle“.
Selbstständigkeit kann anstrengend sein - Sophie hat in den letzten Jahren viel gelernt
Was erst ein Hobby war, ist mittlerweile zu einem Job geworden - und Sophie macht es Freude, Hobby und Beruf miteinander verbinden zu können. „Dennoch finde ich es eine echte Herausforderung, selbstständig zu sein, und von Buchhaltung bis Preisverhandlungen alles selbst zu regeln. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt in den letzten Jahren!“, bestätigt die 33-Jährige.
Bis zu 20 Anfragen erhält sie im Monat - und den Großteil lehnt sie ab und das aus guten Gründen. „Ich möchte nur für Dinge werben, die ich zu 100 Prozent weiterempfehlen möchte und die zu mir und meiner Community passen. Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist mir dabei besonders wichtig. Meine Reichweite möchte ich im positiven Sinne nutzen und auf Umweltschutz und soziale Verantwortung hinweisen, deswegen nehme ich auch unbezahlte Aufträge für NGOs und Umweltverbände immer gerne an“, erklärt Sophie. Damit verdient sie genügend, um sich einen Kaiserschmarrn nach ihren Bergtouren zu gönnen. „Mit Apfelmus“, witzelt die Mutter.
Sophie zu den positiven und negativen Seiten am „Influencer-Dasein“
Laut der 33-Jährigen verbindet sich am Influencer-Dasein die positive mit der negativen Seite. Denn auch wenn sie das Bergsteigen zu ihrem Beruf machen konnte, gibt es dadurch keinen fixen Feierabend, kein Wochenende und das Handy ist am Berg immer dabei, um keinen guten Content zu verlieren.
Von Anfang an war Sophies Tochter Louise dabei - denn Louise ist schnell für alles zu begeistern. Die 3-Jährige freut sich immer auf die Spielplätze, die Brotzeit oder auch wenn sie mal Pilze suchen gehen. Auch das Müllsammeln in der Natur gefällt ihr gut.
Das Mutter-Tochter-Duo bespricht immer im Vorhinein, wie der Tag ablaufen wird. „Wenn wir auf Pressereisen eingeladen sind, zeige ich Louise vorher immer Bilder von unserem Hotel und der Region, damit sie weiß, was auf sie zukommt. Wir packen dann zusammen und Louise darf auch ihr Köfferchen packen. Ihr macht das zum Glück total Spaß“, erzählt Sophie. Auch der Vater ist häufig dabei und macht hauptsächlich die Fotos für den Instagram-Account oder den Blog.
„Das Leben ist überhaupt nicht vorbei mit Kind - auch nicht das Bergleben!“
Als Sophie mit Louise schwanger wurde, hörte sie den Satz: „Dein (Berg-) Leben ist ja jetzt vorbei mit Kind“. Das passte ihr nicht und daher will sie nun allen zeigen, dass das alles nicht vorbei ist. Denn das Bergleben fängt erst richtig an - zwar ändern sich natürlich gewisse Sachen. Jetzt zählt die Zeit mit der Familie und das Naturerlebnis mehr und nicht die Höhenmeter und Erfolge. „Aber das macht das Leben doch eigentlich auch aus, oder?“, so die 33-Jährige.
Das Mutter-Tochter-Duo hat natürlich auch gute und schwierige Seiten. „Louise ist ein ziemliches Mini-Me. Sie sieht genauso aus wie ich als Kind, ist nur frecher und draufgängerischer. Deswegen gibt’s schon jetzt die ersten kleinen Zicken-Kriege. Aber das gehört dazu“, sagt die Mutter.
Das Schwierigste für sie sei jedoch der Umgang mit Social Media. Denn Louise ist mit ihren drei Jahren noch zu jung, um selber zu entscheiden, ob sie auf Instagram gezeigt werden will. „Deswegen zeige ich sie ausschließlich mit Sonnenbrille oder von hinten und versuche auch sonst, ihre Privatsphäre bestmöglich zu schützen“, erklärt Sophie.
Tipps für Eltern, die mit ihren Kindern wandern gehen wollen
Die 33-Jährige aus Oberaudorf hat zudem auch noch Tipps für alle Eltern, die mit ihren Kindern wandern gehen wollen: „Traut Euch! Habt Spaß! Geht raus! Probiert Euch aus! Klein anfangen und die Länge der Touren dann langsam steigern. Das ist das Wichtigste, um Enttäuschungen vorzubeugen. Und: packt genügend Brotzeit ein! Der Hunger der Kinder am Berg ist schlicht unglaublich!“
Über welchen Influencer aus der Region würdet Ihr gerne mehr erfahren? Schickt uns Eure Vorschläge gerne per E-Mail an julia.gruenhofer@ovb24.de.
me