Nach der Ideenwerkstatt
Neuer Dorfmittelpunkt für Thansau mit Biergarten und „Zuschauerbänken“
- VonJohannes Thomaeschließen
Das Thansauer Festplatzareal hat das Potenzial, zu einem echten Dorfmittelpunkt zu werden. Das ist spätestens seit Juli, als sich Bürgerinnen und Bürger zu einer Ideen-Werkstatt trafen, klar. Architektin Christine Degenhart und Designerin Astrid Balk setzten die Ideen in einen Plan um. So sieht er aus.
Rohrdorf – Um die vielen Vorschläge zu bündeln, die bei der Ideenwerkstatt eingebracht wurden, und daraus ein erstes räumliches Konzept zu erstellen, hatte die Gemeinde das Rosenheimer Büro „Zukunftspläne“ beauftragt. Architektin Christine Degenhart und Designerin Astrid Balk stellten dem Gemeinderat ihre Ergebnisse vor. Wichtig war ihnen dabei, dass ihr Konzept nicht nur auf den Wünschen und Vorstellungen der Bürger aufbaut, sondern auch alle betroffenen Vereine intensiv miteinbezogen worden waren.
Zwei Ankerpunkte sind denkbar
Zwei zentrale Ankerpunkte könnte die mögliche Entwicklung demnach haben: die bestehende Stockschützenbahn und ein Gebäude, das das in die Jahre gekommene Festzelt dauerhaft ersetzen kann. Eine zentrale Idee des Konzeptes ist es dabei, die Stockschützenbahn in mehrfacher Weise zu nutzen: Sie soll freigegeben werden für alles, was eine feste, ebene Fläche braucht, ohne aber die Oberfläche der Bahn zu gefährden.
Das ist durch einen einfach auszurollenden zusätzlichen Bodenbelag technisch möglich und der Stockschützenverein habe, wie Christine Degenhart und Astrid Balk erläuterten, bereits signalisiert, sich derartiges grundsätzlich vorstellen zu können.
Ein Plus auch die Tatsache, dass die Anlage nach diesem Konzept überdacht, ihre Nutzungsmöglichkeit damit deutlich erweitert werden könnte.
Vereinsheim soll erhalten bleiben
Das Vereinsheim soll dabei erhalten bleiben, hier folgten die Planerinnen dem Wunsch des Vereins, denn in dem Haus stecken jahrzehntelange Tradition und Vereinsgeschichte. Die Toilettenanlage allerdings ist nach diesem Konzept zu erneuern und eine kleine Küchenanlage einzurichten.
Vom Eindruck her ebenfalls offen und luftig werden, aber dennoch feste Wände bekommen sollte nach dem Entwurf der zweite Bau, ein kleines Multifunktionsgebäude: Die beiden kürzeren Wände des Baus wären nach diesen ersten Ideen vollständig verglast. Der Saal dabei, ergänzt durch kleinere Räume, die andere Vereine nutzen könnten, um benötigte Utensilien zu verstauen.
Zentral hier auch die Frage nach einer entsprechend leistungsfähigen Großküche. Eine mögliche Lösung, die das Büro „Zukunftspläne“ zur Diskussion stellte, war, eine kleinere, dauerhaft vorhandene Küche bei größeren Veranstaltungen, etwa der Dult, durch eine temporäre Großküche zu erweitern. Ein Konzept, das zum Beispiel bei den großen Gaufesten der Trachtenvereine in der Region mit Erfolg praktiziert wird.
Gemeinde hat professionelle Küche
Wie hier die Entscheidung letztendlich auch ausfallen wird: Die entsprechend professionelle Einrichtung hätte die Gemeinde bereits zur Verfügung. Der Gemeinderat ist sich einig, die Kücheneinrichtung der aufzulösenden Gaststätte im Turner Hölzl nicht zu verkaufen, sondern hier weiter zu nutzen.
Das Areal um diese beiden „Anker-Gebäude“ soll nach den Vorstellungen dieses ersten Entwurfes so gestaltet sein, dass es auch außerhalb der großen Feste möglichst dauerhaft Besucher anlockt – dies ist ja auch eines der Kernziele, die hinter der Gründung des Backhäusl-Vereins stehen. Deshalb wäre auch ein Platz für einen Biergarten vorgesehen, dazu kleine Ruhezonen, von denen aus das lebendige Treiben zu beobachten wäre, ohne selbst unmittelbar daran teilnehmen zu müssen.
Handfeste Basis für weitere Planung
Der Gemeinderat hat mit der Vorstellung dieses Konzeptes nun eine bereits durchaus handfeste Plangrundlage, die für die weiteren Überlegungen und Diskussionen genutzt werden kann. Da die Gemeinde derzeit noch viele weitere Projekte umzusetzen hat und die finanzielle Lage im Auge behalten muss, wird auch über die Kosten, den Zeitpunkt der Umsetzung sowie mögliche Varianten der Planung zu reden sein, wie Bürgermeister Simon Hausstetter meint. Ein Anfang aber ist gemacht.