Große Preisspanne für Bauschutt-Entsorgung

Oberaudorf – Die Sanierung der Bad-Trißl-Straße in Oberaudorf ist seit Oktober abgeschlossen.
Die Hälfte des Aushubes befindet sich noch im Zwischenlager am ehemaligen Badgelände. Analysen ergaben, dass der Kiesaushub bei Baumaßnahmen vor 30 bis 40 Jahren mit Teerresten durchmischt wurde. Die Folge: Die 2400 Tonnen Material gelten nach heutigem Standard als gefährlich verunreinigt und sind teuer zu entsorgen. Die Kostenberechnung hierfür lag bei 200 000 Euro.
Bei der Ausschreibung gab es eine Überraschung. Sieben Firmen machten Angebote. Die Preise variierten sehr stark. So verlangte der teuerste Anbieter 310 000 Euro, während der günstigste lediglich 93 000 Euro veranschlagte. Rechtlich ist die Gemeinde gehalten, den Auftrag an den günstigsten Bieter zu vergeben, sofern die Preise auskömmlich sind und der Anbieter geeignet ist. Der Oberaudorfer Gemeinderat bestand in jüngster Sitzung einstimmig auf eine eingehende Prüfung, aus folgendem Grund: Im Abfallrecht besteht die Besonderheit der „Ewigkeitshaftung“, was bedeutet, dass der Abfallerzeuger, hier die Gemeinde, theoretisch auf Dauer für die ordnungsgemäße Entsorgung haftet. Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt (Freie Wählerschaft) versicherte dem Gremium daher, dass eine Auftragsvergabe an den Günstigsten nur dann erfolgt, wenn dieser lückenlos über die Entsorgungswege Auskunft gibt und die Qualifikation der Entsorgungsstellen nachweist. Sollte die Prüfung Zweifel an der Zuverlässigkeit des Anbieters ergeben, müsste auf die zweitgünstigste Firma zurückgegriffen werden. Diese wäre über 60 Prozent teurer. roc