Obst- und Gartenbauverein Nußdorf
Gesammeltes Echthaar und aussortierte Trachtengewänder
14 Tage lang stehen 35 lebensgroße Kürbismandl und -weiberl am Dorfanger in Nußdorf. Gebastelt wruden sie von 13 Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins.
von Petra Reischel-Zehentbauer
Nußdorf - Dass man Kürbisse nicht nur zum Kochen oder Schnitzen nutzen kann, beweist der Obst- und Gartenbauverein Nußdorf mit seiner Ausstellung von 35 lebensgroßen Kürbisfiguren, arrangiert am Dorfanger in Nußdorf.
Allein der Seitenblick auf das bewundernswerte Stelldichein am Rande der Staatsstraße lädt zum Inne- und Ausschauhalten ein. Denn hier geben sich 14 Tage lang Kürbismandl und -weiberl die Ehre mit lustigen, handgemalten Gesichtern bekleidet mit bayerischer Tracht und passendem Accessoires.
In kleinen Gruppierungen, begleitet von Hase oder Hund, flaniert eine illustre Gruppe über den Dorfplatz oder nimmt durstig mit dem Maßkrug Platz auf dem Aussichts-Bankerl.
Herausgeputzt mit Hut, Handtasche, Blumenschmuck, Schirm und Gamaschen richten sie ihren Blick auf das voranschreitende Brautpaar, das sich zielstrebig zur Einkehr bewegt. Selbst der antiquare Kinderwagen mit inneliegendem Kürbisbaby schmückt das farbenfrohe Ensemble. Und am Ortsteich wartet abgewandt der Angler auf seinen Fang, originalgetreu mit Gummistiefeln und der Rute in der Hand.
„Der Schopf der Ehrmutter besteht aus gesammeltem Echthaar, das über Jahre hinweg aus einer Haarbürste gezupft wurde. Das aussortierte Trachtengwand stammt aus privaten Haushalten, den Altbeständen des Roten Kreuzes und der Caritas“, erklärt Vereinsvorsitzende Maria Liegt. „Unter jeder Kleidung befindet sich auch ein nachhaltiges Holzgestell aus Dachlatten. Damit die Kleidung am Gestell hält, wird mit Hosenträgern und Sicherheitsnadeln gearbeitet.“
Insgesamt 13 Vereinsmitglieder beschäftigten sich kreativ mit der Bemalung und Gewandung der Kürbisgestalten und wetteiferten insgeheim um das attraktivste Unikat, berichtet die Vereinsleiterin Liegl aus jahrelanger organisatorischer Erfahrung lächelnd.