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Gemeinde Schechen will mit 20-Millionen-Haushalt viele Projekte stemmen

Die Haushaltsentwicklungin der Gemeinde Schechen über einen Zeitraum von 20 Jahren. Josef Dangl

Die Freude war Schechens Bürgermeister Hans Holzmeier anzusehen. Denn mit dem 20-Millionen-Haushalt, den der Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung einstimmig verabschiedete, übergibt der Rathauschef die Gemeinde in einem finanzkräftigen Zustand an seinen künftigen Nachfolger.

Schechen – Holzmeier tritt bei der anstehenden Wahl nicht mehr an und leitete damit nun seine letzte öffentliche Gemeinderatssitzung als Bürgermeister. Der Haushalt, der dabei abgesegnet wurde, kann sich sehen lassen.

Einkommenssteuer: über drei Millionen

„Mit rund 20 Millionen Euro ist es der bisher größte Haushalt der Gemeinde“, erklärte Kämmerer Josef Dangl. Im Verwaltungshaushalt sind knappe elf Millionen Euro, im Vermögenshaushalt gut neun Millionen Euro festgesetzt. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 betrug der Gesamthaushalt noch rund fünf Millionen Euro.

Größter Anteil Einkommenssteuer

Der größte Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt ist der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit knapp 3,1 Millionen Euro. Einen großen Anstieg gibt es bei der Gewerbesteuer (von zwei auf drei Millionen Euro) durch eine Steuernachzahlung aus dem Jahr 2015 und deren Verzinsung. Wegen der steigenden Einwohnerzahlen und der im Vergleich niedrigen Umlagekraft steigen auch die Schlüsselzuweisungen, von 193 000 Euro in 2019 auf 404 500 Euro.

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Der größte Ausgabenposten im Verwaltungshaushalt sind die Personalkosten von rund 2,6 Millionen Euro (+ 140 000 im Vergleich zum Vorjahr), dicht gefolgt von der Kreisumlage in Höhe von knapp 2,6 Millionen Euro. Dieser Betrag hat sich allerdings wegen der Senkung des Umlagesatzes um 80.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr verringert. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt voraussichtlich gut 2,3 Millionen Euro. Das sind fast 1,5 Millionen mehr als im Jahr 2019.

Dorferneuerung Hochstätt

Der Vermögenshaushalt spiegelt die Investitionen der Gemeinde wieder. Wegen der großen Vorhaben ist der festgesetzte Betrag von über 9,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr um gut 2,3 Millionen Euro gestiegen. Das größte Einzelprojekt ist der Neubau des Kindergartens in Pfaffenhofen, für den fast 2,8 Millionen Euro veranschlagt werden.

Bahnübergang Hochstätt

Die Infrastrukturmaßnahmen in der Gemeinde werden mit knapp 3,8 Millionen Euro beziffert. Die größte Maßnahme hierbei ist die Erschließung des Baugebiets Mühlstätt-Süd mit rund einer Million Euro. Außerdem stehen die Fertigstellung einiger Erschließungsstraßen für 360 000 Euro, der Umbau des Bahnübergangs Hochstätt mit 300 000 Euro Gemeindekosten und die Dorferneuerung Hochstätt für 280 000 Euro an.

Kirchthaler-Anwesen und Schuldenstand

Ein weiterer großer Posten ist für den Erwerb des Kirchthaler-Anwesens inklusive Abbruchkosten vorgesehen: fast 1,2 Millionen Euro.

Das sind hohe Kosten, denen aber auch große Einnahmen entgegenstehen. Rund 78 Prozent davon können aus den erwirtschafteten Einnahmen bestritten werden: 25 Prozent durch die Zuführung vom Verwaltungshaushalt, 22 Prozent durch Zuweisungen und Zuschüsse, 18 Prozent durch Beiträge, elf Prozent durch Grundstücksverkäufe und zwei Prozent durch Sonstiges. Lediglich 22 Prozent (gut zwei Millionen Euro) müssen aus der Rücklage entnommen werden.

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Die höchsten Zuschüsse gibt es für den Kindergartenneubau in Pfaffenhofen (800 000 Euro), die höchsten Beitragseinnahmen stammen aus Erschließungsbeiträgen (gut 1,3 Millionen Euro), Grundstücksverkäufe im Baugebiet Mühlstätt-Süd spülen 980 000 Euro in die Gemeindekasse. Der Schuldenstand beträgt insgesamt gut eine Million Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 206,95 Euro entspricht.

Rede vom „worst case“

Der voraussichtliche Stand der Rücklagen am 31. Dezember 2020 wird bei knapp vier Millionen Euro liegen, die Entnahme von gut zwei Millionen Euro berücksichtigt. „Das ist ein solider, nein, ein ausgezeichneter Haushalt“, resümierte Bürgermeister Holzmeier. Die Finanzlage sei sehr erfreulich und die Gemeinde damit für die nächsten Jahre gut gerüstet. Dr. Florian Zeller (CSU) thematisierte den Rückgang der Rücklagen, der anhand eines Diagrammes bis 2023 auf rund zwei Millionen Euro präsentiert wurde. Hier konnte Kämmerer Dangl beruhigen. Er rechne sehr vorsichtig. Dieser Rückgang sei lediglich der „worst case“. So konnte sich abschließend der gesamte Gemeinderat mit dem Haushalt, mit dem Finanzplan, dem Investitionsprogramm sowie dem Stellenplan anfreunden – alle wurden einstimmig abgesegnet.

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