Aktuelle Fragestunde
Brenner-Nordzulauf oder Straßenquerung: Das bewegt die Nußdorfer Bürger
- VonVolkhard Steffenhagenschließen
„Endlich wieder eine Bürgerversammlung“, so war es von vielen Besucher zu hören. Durch die Pandemie wurden die Versammlungen verschoben. Im Jahresbericht der Gemeinde konnte Bürgermeisterin Susanne Grandauer (CSU/FWG) unter anderem über die positive Entwicklung des Gesamthaushaltes berichten.
Nußdorf – Der Brenner-Nordzulauf machte sich im vergangenen Jahr mit ersten Erkundungsbohrungen am Inn auf sich aufmerksam. Weitere Bohrungen sind für dieses Jahr am Mühltalweg und am Heubergweg vorgesehen und werden im kommenden Jahr in der Winkelwies und am Untersulzberg fortgesetzt.
Verknüpfungsstelle Thema
Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) hat die Machbarkeitsstudie zur Verknüpfungsstelle im Wildbarren veröffentlicht. „Für die Einrichtung einer komplexen unterirdischen Verknüpfungsstelle in Tunneln für den Mischbetrieb von Güter- und Reisezügen ließe sich innerhalb der EU und der Schweiz kein geeignetes Referenzobjekt identifizieren. Der Aufwand, der zur Kompensation einer unvollständigen baulichen Trennung zweier Tunnelröhren betrieben werden muss, sei groß. Die Genehmigungsfähigkeit eines komplexen Tunnelbauwerkes mit einer Verknüpfungsstelle, das für das deutsche Netz bisher nicht übliche Sicherheitskonzepte (z. B. Lüftungsanlagen) enthält, erscheint fraglich“, so die Zusammenfassung von Susanne Grandauer.
Seit Mitte Februar ist das Mühltal wegen des Neubaus der Sapplbrücke voraussichtlich bis Ende Juni, gesperrt (wir berichteten). Die Gesamtkosten werden auf rund 542 000 Euro beziffert, die vom Freistaat mit 200 000 Euro bezuschusst werden, den restlichen Betrag teilen sich die beiden Gemeinden Nußdorf und Samerberg je zur Hälfte. Während der Sperrung sind Sicherungsmaßnahmen an der Sapplwand geplant.
Laufende Projekte
Neben den bereits laufenden Projekten, wie zum Beispiel die Heizungserneuerung in der Schule, die Sanierung der Wasserleitung Seilenauweg und dem Gutachten bezüglich des Lkw-Fahrverbots über 7,5 Tonnen wird sich der Gemeinderat im laufenden Jahr mit dem Grunderwerb für Einheimischengrund und Sanierung Staatsstraße, Ortsdurchfahrt Nußdorf, beschäftigen.
Zurzeit leben 40 Asylbewerber, davon 17 Kinder, in Nußdorf. Der Helferkreis besteht mittlerweise aus vier Personen. „Momentan sind insgesamt 17 Kriegsflüchtlinge, davon zehn Kinder beziehungsweise Jugendliche aus der Ukraine in Nußdorf gemeldet, die privat untergekommen sind“, stellte die Bürgermeisterin fest und bat um weitere Unterstützung aus der Bevölkerung.
Bienenfreundliche Gemeinde
Für einen Lichtblick in der Pandemie sorge unter anderem die Auszeichnung der Gemeinde als „Bienenfreundliche Gemeinde 2021“.
Susanne Grandauer bemängelte, dass trotz mehrfacher Anfrage bezüglich des Erörterungstermins in Sachen Steinbruch bislang noch keine Reaktion vom Landratsamt vorliege.
„Wir wollen in Nußdorf den baukulturellen Charme, den wir über Jahrzehnte erhalten konnten, auch weiterhin bewahren. Deshalb soll die Baugestaltungssatzung noch in diesem Jahr fortgeschrieben werden“, so die Bürgermeisterin.
Kritik am Radweg nach Brannenburg
Schließlich kamen auch die Bürger zu Wort. Einer von ihnen bemängelte, dass es zwischen Nußdorf und Brannenburg nur eine äußerst bescheidene Radwegeverbindung gebe (wir berichteten). Susanne Grandauer bedauerte dies. Sie teilte dazu mit, dass allgemein vom Staat eingeplante Zuschussmittel meist nicht abgerufen werden könnten, weil im Vorfeld der Baumaßnahmen keine notwendigen Grundabtretungen verwirklicht werden konnten.
Für einen anderen Bürger ist es wichtig, dass bei der Sanierung der Staatsstraße im Bereich der Dorfmitte daran gedacht werden soll, dass auch Senioren ein ungefährliches Queren der Straße ermöglicht wird. Damit wird sich im Laufe des Jahres noch der Gemeinderat beschäftigen.