Gemeinderat befürchtet zu große Flächen
Entscheidung gegen „Luxus” beim Posthotel Brannenburg: Jetzt nimmt der Bauträger Stellung
- VonKorbinian Sautterschließen
Der Tiroler Bauträger „RiederImmo“ wollte die Wandhöhe einzelner Gebäude am Posthotel-Gelände aufstocken. Doch dieser Antrag wurde vom Gemeinderat vehement abgelehnt. Der Grund: Man wolle nicht zum Luxusbereich tendieren. Nun reagiert die Baufirma auf die Entscheidung.
Brannenburg - „Es ist kein Luxus, Planungen laufend zu optimieren.“ So fasst es der Geschäftsbereichsleiter und Vertreter von „RiederImmo“ Michael Oberlechner in seiner Stellungnahme zusammen. Auch wenn er die Entscheidung des Gemeinderats natürlich akzeptiert und an der Realisierung des Projektes festhält, sei es ihm ein Anliegen, die Gründe für die vorgeschlagenen Änderungen darzulegen.
Mehr Platz im Dachgeschoss
Das Hauptaugenmerk des Antrags lag auf einer Aufstockung der Wandhöhe der beiden Mehrfamilienhäuser in der Sudelfeldstraße. Im Laufe der Planungsarbeiten ist laut Oberlechner deutlich geworden, dass die Wohnqualität im Dachgeschoss durch eine um 1,5 beziehungsweise 1,12 Meter höhere Wand wesentlich verbessert werden könnte.
Im Zuge der 3-D-Modellierung des Projektes wurde demnach klar, dass die Dachgeschosswohnungen nicht zur Gänze bestmöglich nutzbar sind, da in Randbereichen nur eine geringe Raumhöhe erreicht wird. „Das ließe sich mit der von uns vorgeschlagenen Adaptierung verbessern. Zudem würde es zu einem erfreulichen preislichen Effekt führen“, führt Projektleiter Oberlechner aus. Denn da somit mehr Flächen verwertbar wären, sinken die Kosten aller Wohnungen im Projekt anteilsmäßig.
Der Leiter sehe es dabei als seine Aufgabe an, auf solche Möglichkeiten hinzuweisen. „Es ist definitiv kein Luxus, ständig nachzujustieren und letztendlich die für sämtliche Beteiligten ‚richtige‘ „Lösung zu erzielen“, meint er.
Brannenburger Gemeinderat lehnt Antrag ab
Doch das Problem für den Gemeinderat war der damit verbundene Vorschlag, die Anzahl der Wohnungen von 22 auf 19 zu reduzieren und gleichzeitig die Flächen jeder Wohnung zu erhöhen. „Wir haben uns das vergangene Jahr viele Gedanken um die Anzahl der Wohnungen gemacht”, betonte Bürgermeister Matthias Jokisch in der vergangenen Sitzung. Standen zunächst 14 Wohnungen in einer Größe von 100 bis 120 Quadratmetern auf dem Plan, habe das Gremium die Anzahl bewusst auf 22 angepasst. Der Grund: Man befürchtete, dass sich die anvisierte Zielgruppe die Wohnungen nicht mehr leisten könnten. Jetzt wieder auf 19 Wohnungen zu reduzieren, kam dementsprechend in der Gemeinderatssitzung nicht gut an.
Auch hierzu lieferte „RiederImmo“ eine Begründung. Die umfassenden Recherchen des Bauträgers hätten ergeben, dass aufgrund der positiven Bevölkerungsentwicklung in Brannenburg vorwiegend mittelgroße Wohnungen gebraucht werden. „Aus diesem Grund fokussiert sich das Projekt am Posthotel-Gelände auf Wohnungen zwischen´60 und 100 Quadratmetern”, erklärt Projektentwicklerin Jennifer Hitzner.
Insgesamt nehmen die Bauträger die Entscheidung des Rats allerdings gelassen auf. Zwar hätte man aus fachlicher Sicht die optimierte Wandhöhe gerne genutzt. Grundsätzlich steht Oberlechner mit seinem Team aber selbstverständlich nach wie vor zum vorhandenen Bebauungsplan. „Wir sind stolz darauf, in enger Abstimmung mit der Gemeinde dem Areal neues Leben einzuhauchen”, meint er.
Wohnungen könnten 2024 fertig sein
Damit die Tiroler am Posthotel-Gelände beginnen können, muss zunächst der Bebauungsplan rechtskräftig werden. Für Projekte wie die beiden Häuser sind laut Projektentwicklerin Hitzner anschließend rund 18 Monate Bauzeit vorgesehen. Bis Ende 2024 könnten die Mehrfamilienhäuser mit dann wohl 22 Wohnungen also stehen.